Ein Dutzend Bildtafeln und Erläuterungen informieren über die Menschen, die Herstellungstechniken und Ausgangsmaterialien, über die Fundorte der Felsbilder auf einzelnen Steinen, an vulkanischen Berghängen, in Tunnelhöhlen und Felsnischen. Die Felsgravuren umfassen neben nichtfigürlichen Bildern auch Personen, Köpfe und Gesichter, sowie tierähnliche Abbildungen, beispielsweise von Affen und Vögeln. Die originalen Felsbildsteine können angesichts der Größe und ihrer Unbeweglichkeit nicht ausgestellt werden. Stattdessen werden die Bildtafeln eingesetzt.
Sie werden in der Ausstellung ergänzt durch Werkzeuge wie Beile, Meißel und Polierstein oder auch einen Reibtisch aus Stein. Auch Instrumente der modernen Archäologie lernen die Besucher kennen, darunter eine Vermessungsstation, ein Zeichenrahmen und drei 3-D Modelle.
Das Untersuchungsgebiet in der Nähe der Stadt Pedregal und in angrenzenden Siedlungen gehörte zwischen 800 und 1530 n. Chr. zur südwestlichsten Peripherie Mesoamerikas und zählt zu den wichtigsten Felsbildfundorten Zentralamerikas. „Die Felsbilder sind Bestandteil des Nationalen Kulturerbes Costa Ricas und spiegeln Motive der alltäglichen und der rituellen Vorstellungen der Menschen, die einst diese Region bewohnten und über die bislang wenig bekannt war. Felsbilder sind Fenster, die Einblicke in die älteste Ur- und Frühgeschichte der Menschheit erlauben”, erläutert Dr. Martin Künne, Projektkoordinator des zugrunde liegenden Forschungsprojektes und einer der drei Kuratoren der Ausstellung. Die promovierten Archäologen und Altertumskundler haben sie in Kooperation mit dem Museo de Oro Precolombino de San José realisiert.
Das zugrunde liegende Forschungsprojekt „Die kostarikanischen Felsbilder der Cordillera de Guanacasteals. Spiegelbild von Transkulturalität und politischer Interaktion“ geht auf der Grundlage von Forschungsdaten aus mehreren Jahrzehnten Fragen wie der nach dem bisher unbekannten Alter der Bilder nach, möchte mehr über die Urheber sowie über die abgebildeten Motive erfahren und zu welchem Zweck die Darstellungen entstanden sind. „Die Ausstellung unterstreicht die kulturgeschichtliche Bedeutung von Felsbildern und verdeutlicht die Notwendigkeit ihrer Bewahrung“, erklärt Dr. Daniel Grana-Behrens vom BASA-Museum der Universität Bonn.
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