Als Spezialist für die Hochpräzisionsstrahlentherapie legt Prof. Giordano seinen Fokus vor allem darauf, wie man einen bösartigen Tumor noch besser punktgenau zerstören kann, ohne Schaden im benachbarten gesunden Gewebe anzurichten. „Hohe Einzeldosen sind viel effektiver als viele kleine Dosen. Je fokussierter und präziser die Strahlführung ist, desto stärker können wir den Schlag ausrichten. Denn mit der Präzision wächst auch die Sicherheit, welche Dosis wir uns zutrauen.“ Besonders in der Neuroonkologie hat der neue Klinikdirektor hierzu geforscht und Konzepte für innovative Therapieoptionen entwickelt. Dabei gaben ein zweijähriges Stipendium der Peter und Traudl Engelhorn Stiftung sowie das renommierte mit 300.000 Euro dotierte Exzellenzstipendium der Else Kröner Fresenius Stiftung ihm die Freiheit sowohl in der Forschung als auch in der Krankenversorgung zu arbeiten: „Ein klinischer Wissenschaftler – das gibt es selten in einer Person.“
„Patienten mit Metastasen können von zielgerichteter Strahlentherapie lebensverlängernd profitieren“
Prof. Giordano liegt ein schneller Transfer von im Labor entwickelter Konzepte in die Klinik am Herzen, damit die Patienten schon früher davon profitieren können: „Jeder Krebspatient sollte Zugang zu innovativen Forschungsprojekten und somit schon Therapieoptionen haben, bevor diese erst in fünf bis zehn Jahren in die klinische Routine kommen.“ Das Schlüsselwort lautet für ihn „Personalisierte Strahlentherapie“ - vor allem für Patienten mit Metastasen, egal wo die Tochtergeschwülste des Tumors auftreten. „‘Austherapiert‘ - das ist ein abscheuliches und völlig überholtes Wort, denn drei von vier Patienten mit Metastasen können heute von einer zielgerichteten Strahlentherapie lebensverlängernd profitieren.“
Zudem sieht der neue Klinikdirektor ein großes Potential in der Kombination von Strahlentherapie und der Immuntherapie mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren, die eine von Krebszellen provozierte Bremse des Immunsystems wieder lösen. Laut neuester Studienerkenntnisse verstärkt die Strahlentherapie die selektive Immuntherapie. „Durch die Bestrahlung helfen wir dem Immunsystem den Tumor besser zu erkennen. Nutzen wir den Synergie-Effekt richtig, können wir mit dieser Kombination auch sehr aggressive oder auch bereits gestreute Tumore sehr gut in den Griff bekommen“, sagt Prof. Giordano.
„Ich passe zur Klinik und die Klinik passt zu mir“
„Bonn bietet ein hochattraktives Umfeld – sowohl wissenschaftlich als auch klinisch. Hier passe ich inhaltlich rein und die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie passt zu mir“, beschreibt Prof. Giordano, warum der jetzige Wechsel ihm leichtgefallen ist. Für den Familienvater von zwei Kindern im Alter von acht und zehn Jahren hat Bonn mit einem gesunden Mix aus Natur, Kultur und geeigneten Schulen eine hohe Lebensqualität: „Trotz der derzeitigen Einschränkungen durch die Corona-Krise passt der Umzug nach Bonn für die Familie.“
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Frank A. Giordano
Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15253
E-Mail: frank.giordano@ukbonn.de