„Die Tatsache, dass wir zehn Jahre später hier sind, spiegelt den Wert und die Einzigartigkeit des Masterstudiengangs wider. Studierende aus mehr als 40 Ländern haben in unseren Einrichtungen gelernt und ihre Laufbahn gestaltet. Viele von ihnen arbeiten jetzt für internationale Organisationen wie beispielsweise dem UN-System, aber wir sehen erst jetzt, welchen Einfluss sie alle haben", sagte Prof. Dr. Shen Xiaomeng, UNU-Vizerektorin in Europa und UNU-EHS-Direktorin anlässlich der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Studiengangs.
Einzigartig sei nicht nur die Verbindung zwischen beiden Universitäten, sondern auch die ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis, „also die Verbindung zwischen dem akademischen Feld der Risikoforschung mit der Möglichkeit für die Studierenden, Praxiserfahrungen in internationalen Institutionen zu sammeln“, hebt Prof. Dr. Jessica Budds, Professorin für Entwicklungsgeographie an der Universität Bonn hervor, die etwa zu politischen Ökologien von Wasserressourcen im Globalen Süden forscht.
Auch im Joint Master liegt ein Schwerpunkt im Globalen Süden, da die Kombination von Globalisierung und Klimawandel insbesondere dort zu einer Zunahme von Umweltrisiken geführt hat. „Dies verstärkt die globalen Ungleichheiten durch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, die politische Stabilität und das menschliche Wohlergehen in diesen Ländern“, sagt Prof. Dr. Budds. Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, erlernen die Studierenden, die ein mindestens achtwöchiges Pflichtpraktikum in einer Organisation absolvieren müssen, komplexe Zusammenhänge von Problemen im Kontext von Systemen zwischen Menschen und Umwelt zu verstehen und diese lösungsorientiert zu bearbeiten. Dabei werden sie befähigt, zu analysieren und zu kontextualisieren, welche Rolle gruppenspezifische Interessen, Konflikte und Ressourcen spielen.
Rund 450 Bewerbungen aus aller Welt auf 24 Studienplätze
Jedes Jahr bewerben sich rund 450 Studierende auf die insgesamt 24 Plätze. Der Master startet jeweils im Wintersemester. Etwa die Hälfte der Bewerbungen stammt aus Deutschland, die übrigen aus der ganzen Welt. Seit 2017 werden jährlich bis zu sieben Stipendien des DAAD an Studierende aus dem Globalen Süden vergeben, damit sie ihr Masterstudium in Bonn absolvieren können.
Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch erklärte bei den Feierlichkeiten: „Der gemeinsame Studiengang ist einzigartig in seiner Art und ein wichtiger Baustein unserer breit aufgestellten Internationalisierungsstrategie. Als internationales Programm trägt er zudem aktiv dazu bei, die Entwicklung und Innovation von Forschungs- und Lehrpraktiken in Deutschland zu fördern. Kurzum: Studierende erhalten in Theorie und Praxis die Möglichkeit, durch ihr erlerntes Wissen beruflich weltweit Einfluss auf Entwicklungen zu nehmen, die eine essenzielle Bedeutung für unser aller Zukunft haben werden.“
Nach ihrem Abschluss arbeitet der Großteil der Absolventinnen und Absolventen für internationale Organisationen, NGOs, die freie Wirtschaft und im öffentlichen Dienst in den Bereichen Katastrophenvorsorge, humanitäre Hilfe, internationale Beziehungen, Klimawandelforschung, Ernährungssicherheit und Politik.
Die Voraussetzungen während des Studiums bereiten die angehenden M.Sc. in einer interkulturellen und interdisziplinären Lernumgebung optimal auf ihre berufliche Karriere vor: Der enge Kontakt zu internationalen Forschungsnetzwerken über die Universität Bonn, zu Institutionen des UN-Systems und der Entwicklungszusammenarbeit über die UNU-EHS bietet ihnen eine Verbindung zu Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft, Praxis und Politik. Zudem verfügt der Standort Bonn neben der Universität und dem UN-Campus über zahlreiche Organisationen aus dem Bereich der Nord-Süd-Zusammenarbeit.
Weitere Informationen zum gemeinsamen Masterstudiengang „Geography of Environmental Risks and Human Security“ der Universität Bonn und der United Nations University finden sich hier: https://www.uni-bonn.de/en/studying/degree-programs/degree-programs-a-z/geography-of-environmental-risks-and-human-security-msc