Im neuen Bonner Zentrum für Versöhnungsforschung (BVZ) beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der herausragenden gesellschaftlichen Bedeutung von Versöhnung. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Disziplinen, denn bei der umfassenden Analyse von Versöhnungsprozessen finden verschiedene Ansätze gleichermaßen Berücksichtigung – darunter soziologische, kulturanthropologische, historische, theologische, philologische, philosophische sowie literatur-, medien-, rechts- und politikwissenschaftliche. Organisatorisch verankert ist das Zentrum in der Philosophischen Fakultät.
Zum Sprecher des Zentrums wurde der Soziologe Sen.-Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner gewählt. „Nicht nur die interdisziplinäre und internationale Zusammensetzung, sondern auch der empirisch-theoretische Zugang des Zentrums zur Versöhnungsforschung sind deutschlandweit einmalig“, sagt er.
„Zudem planen wir für Veranstaltungen Kooperationen mit lokalen Partnern in Bonn. Das Zentrum soll schließlich über die Universität hinaus zusätzlich in die Gesellschaft und Politik hineinwirken“, sagt Geschäftsführerin Esther Gardei. Zu diesen lokalen Kooperationspartnern gehören das Evangelische Forum Bonn, das Katholischen Bildungswerk Bonn und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Bonn.
Netzwerk und Profilbildung
Das BZV trägt signifikant zur Profilbildung der Universität Bonn bei und knüpft damit an die fakultätsübergreifenden Transdisziplinären Forschungsbereiche „Individuals and Societies“ und „Present Pasts“ der Universität an, mit denen es eng zusammenarbeitet. Derzeit sind vier Fakultäten involviert – die Philosophische, Evangelisch-Theologische, Katholisch-Theologische und Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät – sowie der Exzellenzcluster Bonn Center for Dependency and Slavery Studies und das Zentrum für historische Friedensforschung der Universität Bonn.
Darüber hinaus beteiligt sind das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), das Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC) und das Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI).
Die Kooperation universitärer und außeruniversitärer Institutionen soll befördern, dass die Forschung des Zentrums auch in die politische Beratung auf nationaler und internationaler Ebenen einfließt.
Zu den internationalen Kooperationspartnern gehören unter anderem die Zentren des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Israel und Japan sowie das Forschungsinstitut Democracia y Derechos Humanos an der PUCP der Universität Lima.