01. Juni 2021

Herrscher und Eliten in vergangenen Zeiten Herrscher und Eliten in vergangenen Zeiten

Sonderforschungsbereich „Macht und Herrschaft“ der Uni Bonn lädt zu Abschlusstagung mit öffentlichen Abendvorträgen ein

Wie entstehen Eliten? Üben sie unabhängig Macht aus oder nur ‚im Auftrag‘? Wie wird Herrschaft übertragen und verstetigt? Diesen und vielen weiteren Fragen widmen sich Forschende vom 17. bis 19. Juni während der digitalen Tagung „Herrscher und Eliten zwischen Symbiose und Antagonismus. Kommunizieren in vormodernen Herrschaftsstrukturen“. Alle Interessierten sind eingeladen, teilzunehmen. Die kostenlose Veranstaltung findet über das Konferenzsystem Zoom statt.

Die Mitglieder des SFB 1167
Die Mitglieder des SFB 1167 - erforschen seit 2016 Phänomene vormoderner Macht und Herrschaft. © Florian Saalfeld / SFB 1167
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Die dreitägige Veranstaltung ist die Abschlusstagung des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1167 „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“ – einem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Verbundprojekt an der Universität Bonn, das in diesem Jahr ausläuft.

Von den Inka bis nach al-Andalus

Zwei öffentliche Abendvorträge, die auch losgelöst von der Gesamtveranstaltung besucht werden können, nehmen ein breiteres Publikum mit auf die Reise in andere Kulturen. In die Welt der Inka geht es am Donnerstag, 17. Juni um 18.15 Uhr: „Trinken mit dem Inka – Nonverbales Kommunizieren im Tawantinsuyu“ heißt der Vortrag von Prof. Dr. Karoline Noack, Leiterin der Abteilung für Altamerikanistik der Universität Bonn.
Einen Tag später zur selben Uhrzeit spricht der Historiker Prof. Dr. Wolfram Drews von der Universität Münster über den prekären Status politischer Eliten im islamischen Spanien zwischen Kalifat und Taifa-Herrschaft.

Transdisziplinäre Forschung

Der SFB ist eng mit dem Transdisziplinären Forschungsbereich (Transdisciplinary Research Area, TRA) „Vergangene Welten – Zeitgenössische Fragen: Kulturen in Zeit und Raum“ verbunden. Insgesamt sechs solcher Forschungsverbünde wurden vor eineinhalb Jahren an der Universität Bonn im Zuge der Exzellenzförderung eingerichtet. Das Ziel: Akteure aus den unterschiedlichsten Fakultäten und Disziplinen zusammenzubringen, um gemeinsam an zukunftsrelevanten Forschungsthemen der Exzellenzuniversität zu arbeiten.

Kommunikation formt Herrschaft

„Kommunikation“ ist eines der zwei Kernthemen der TRA „Vergangene Welten“, denn Kommunikation wirkt sich in unterschiedlichen Phänomenen aus – unter anderem in sozialen Ungleichheiten, Abhängigkeitsbeziehungen und weiteren Formen von Machtbeziehungen. Es zeigt sich: Herrschaft wird durch vielschichtige Kommunikationswege und -weisen geformt.

„Eliten tragen durch ihren Zugang zu Ressourcen elementar zur Stabilisierung von Herrschaftsstrukturen bei. Ohne ein gelingendes Miteinander von oberster Herrschaftsgewalt und Eliten war ein funktionierendes Gemeinwesen auch schon in vormodernen Zeiten kaum denkbar“, sagt Prof. Dr. Matthias Becher. Er ist Sprecher des SFB „Macht und Herrschaft“ und – gemeinsam mit Prof. Dr. Karoline Noack – auch Sprecher der TRA „Vergangene Welten“. Nach Auslaufen der DFG-Förderung soll die transkulturelle Forschung zu Macht und Herrschaft an der Universität Bonn im Rahmen der TRA fortgesetzt und vertieft werden.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung:
https://www.sfb1167.uni-bonn.de/herrscher-und-eliten/

Dr. Katharina Gahbler
Geschäftsführerin des SFB „Macht und Herrschaft“, Universität Bonn
Tel.: +49-(0)228-736770
E-Mail: sfb1167@uni-bonn.de

 

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