Bei der Vorstellung der Festschrift „Fachkulturen in der Lehrerbildung weiterdenken“ mit Begrüßung durch die Herausgeber Roland Ißler, Rainer Kaenders und Stephan Stomporowski erwartet Interessierte ein Festvortrag von Prof. Dr. Markus Rieger-Ladich (Eberhard Karls Universität Tübingen). Einen kurzen Überblick über die Geschichte des BZL geben Florian Radvan und Robert Steegers. Die Veranstaltung mit Empfang findet im Lipschitz-Saal des Hausdorff Center for Mathematics, Endenicher Allee 60, 53115 Bonn, statt.
Zehntes akademisches Jahr seit Neugründung
Fast 200 Jahre lang wurden an der Universität Bonn angehende Lehrende für die Schulen vorbereitet, bis 2002 die Lehramtsstudiengänge eingestellt wurden. Am 1. Oktober 2011, nach acht Jahren Pause, nahmen die ersten Studierenden am neugegründeten BZL ihr Lehramtsstudium auf. Mit der Anbindung an die Agrarwissenschaften ist Bonn der NRW-weit einzige Standort für die Ausbildung von Berufskolleg-Lehrkräften für das Berufsfeld Agrarwirtschaft. Durch das einzige universitäre Angebot in NRW für das Berufskollegfach Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft werden in Bonn die Lehrkräfte für den schulischen Teil der Bildungsgänge in den „grünen Berufen“ ausgebildet.
Darüber hinaus bereiten sich am BZL Studierende in 18 Unterrichtsfächern auf eine Arbeit in Gymnasien vor. Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer studieren dabei nicht nur intensiv ihre Wissenschaften gemeinsam mit den Fachstudierenden. Wichtige Schwerpunkte sind zudem ein ausgeprägter Einblick in die Fachdidaktiken und in die Bildungswissenschaften, damit die Basis für lebenslange Weiterbildung gegeben und Lehrkräfte auf der Höhe des Forschungsstandes bleiben. Intensive Auseinandersetzungen mit der empirischen Bildungsforschung ermöglichen es, auch nach dem Studium Forschungsergebnisse zu beurteilen und für die eigene Schulpraxis reflektiert nutzbar zu machen. Annähernd 1000 Studierende haben das Lehramtsstudium inzwischen mit dem Master of Education beendet, viele sind nach dem Vorbereitungsdienst als Lehrerinnen und Lehrer tätig.
„Herausragende und motivierte Lehrerinnen und Lehrer sorgen nicht nur für fachlich gut ausgebildete Schülerinnen und Schüler“, so BZL-Geschäftsführer Robert Steegers, „sie begeistern zudem auch zukünftige Studierende für das Thema und ein Studium in Bonn“.
Hoher Praxisanteil
Ein wichtiger Punkt ist der hohe Praxisanteil im Curriculum: Schon im ersten Studienjahr tauchen die Studierenden, in Seminargruppen vorbereitet, für einige Wochen in die Schulpraxis ein. Berufsbiographische Reflexion begleitet das ganze Studium. Im Master of Education schließlich gehen die Studierenden, vorbereitet und begleitet in den Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften, für ein ganzes Semester in die Schule, um Praxis theoriegeleitet zu erleben und sich in der Rolle der Lehrenden zu erproben. „Das führt dazu, dass Studierende mit ganz anderen Haltungen und Vorerfahrungen ins Referendariat starten und mehr Vorwissen und Kompetenzen für ihre zukünftige Tätigkeit mitbringen“, stellt Steegers fest.
Kontakt für die Medien
Dr. Robert Steegers
Geschäftsführer
Bonner Zentrum für Lehrerbildung (BZL)
Tel.: +49 (0)228-73 600 81
E-Mail: steegers@uni-bonn.de