Wie kann die bisher eintönige Hundewiese in der Rheinaue so gestaltet werden, dass sie zu biologischer Vielfalt in Bonn beiträgt und sie gleichzeitig auch für Hundebesitzer*innen und andere Spaziergänger attraktiver wird? Wie können sich Silbergras und Co. auf der Düne Tannenbusch, einem winzigen Naturschutzgebiet inmitten hoher Wohnblocks, ungestört ausbreiten und das Schutzgebiet gleichzeitig eine gut nutzbare, erholsame Umgebung für die Anwohnenden bieten? Mit diesen Fragen haben sich Studierende aus 13 unterschiedlichen Fachrichtungen ein Semester lang befasst, und dabei nicht nur Fachwissen einbezogen, sondern auch die Menschen und Gruppen vor Ort nach ihrer Expertise als “Nutzende” befragt.
Die Studierenden präsentieren und diskutieren ihre Vorschläge und Arbeitsergebnisse am Freitag. 14. Juli, um 10 Uhr, im Hörsaalzentrum (Seminarraum 3 + 4, Friedrich-Hirzebruch-Allee 5, Campus Poppelsdorf) mit Vertreter*innen der Stadt, Wissenschaftler*innen und Bürger*innen. Die Medien sind herzlich zur Berichterstattung eingeladen.
Im Projekt “StadtKlimaWandeln” gehen Universität Bonn, Stadt und WILA ganz neue Wege. Sie bauen systematisch Strukturen einer engen Zusammenarbeit auf, die es in Deutschland so bisher kaum gibt. Ziel ist es, an ganz praktische Herausforderungen in der Stadt über alle wissenschaftlichen Fachdisziplinen hinweg und unter Einbeziehung der Studierenden und Bürger*innen daran zu arbeiten, zu Klimaresilienz und biologischer Vielfalt beizutragen. Das Projekt wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördert.
Zum Hintergrund:
Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie die Klimaneutralität oder der Erhalt der Biodiversität lassen sich in Kommunen nur dann bewältigen, wenn sich alle wichtigen Akteursgruppen beteiligen. Doch wie gelingt es insbesondere der nach Arbeitsbereichen ausgerichteten Stadtverwaltung und der meist disziplinär ausgerichteten Wissenschaft, dauerhaft “nah am (interdisziplinären) Problem” zu sein und mit “fachfremden” Bürger*innen zu arbeiten?
Das Projekt “StadtKlimaWandeln”, bei dem WILA Bonn, Universität Bonn, Stadtverwaltung Bonn sowie zivilgesellschaftlichen Gruppen zusammenarbeiten, will diese “Systemgrenzen” überwinden helfen: Die Brücke sollen als Change-Agents Studierende ganz unterschiedlicher Fachrichtungen der Universität Bonn, unterstützt von Wissenschaftler*innen, schlagen. Denn die Studierenden sind gleichzeitig Teil der Hochschule und der Stadtbevölkerung. Der WILA Bonn, der an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft arbeitet, unterstützt Uni und Stadt v. a. bei der konkreten Gestaltung und Durchführung der gemeinsamen Zusammenarbeit mit Bürgern. Vorgehensweise, Ergebnisse und Erkenntnisse münden u.a. in zusätzliche Lehrangebote der Universität Bonn, in ein Coaching-Modul für Lehrende und in einen Good-Practice-Leitfaden, der bundesweit verbreitet wird.
Um auf Dauer weitere Themen zu identifizieren, die Bürgern, Stadtverwaltung, Wissenschaft bzw. Studierenden sowie weiteren Akteursgruppen auf den Nägeln brennen und die gemeinsam angegangen werden können, ist spätestens 2025 ein sogenanntes “Transformationsfestival” geplant, bei dem sich alle Bürger*innen und Organisationen einbringen sollen, die Interesse haben, Bonn gemeinsam klimagerecht, biologisch vielfältig und lebenswert zu gestalten.
Weitere Informationen:
Projektinfos: https://www.wilabonn.de/projekte/1122-stadt-klima-wandeln.html
Nachhaltigkeitsstrategie der Uni Bonn: https://www.uni-bonn.de/de/universitaet/ueber-die-uni/nachhaltige-uni/boost
Kontakt für die Medien:
Brigitte Peter
Wissenschaftsladen (WILA) Bonn
Tel. 02 28/201 61-27
E-Mail: brigitte.peter@wilabonn.de