Biobanken sammeln, verarbeiten und lagern menschliche Bioproben wie zum Beispiel Blut oder Gewebe. Um für einen Patienten die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, nutzt die Präzisionsmedizin Daten aus der genetischen oder molekularen Forschung. „Für die Präzisionsmedizin sind Biobanken eine wichtige Voraussetzung. Sie liefern das Untersuchungsmaterial, das Ärzte und Wissenschaftler benötigen, um neue gezielte Therapien zu entwickeln“, erläutert Dr. Astrid Schwaiger vom Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn, die die BioBank Bonn leitet.
Die German Biobank Alliance (GBA) wurde 2017 gegründet, um für akademische Biobanken in Deutschland einheitliche Qualitätsstandards zu etablieren und sie über eine gemeinsame IT-Struktur zu vernetzen. Jetzt hat die GBA die BioBank Bonn und eine weitere Biobank in ihren Verbund aufgenommen. Mit ihren Sammlungen erweitern die beiden Biobanken den gemeinsamen Proben-Pool der Allianz, den Wissenschaftler durch die übergreifende IT-Infrastruktur nach bestimmten Eigenschaften durchsuchen und dadurch passende Proben für ihre Forschung finden können. Schwaiger: „Auf diese Weise wird die BioBank Bonn noch stärker zur Entwicklung moderner Diagnoseverfahren und Therapien beitragen.“
Zahlreiche Biobanken haben sich in den vergangenen Jahren in professionalisierte und miteinander eng vernetzte Forschungsinfrastrukturen verwandelt. „Die German Biobank Alliance hat dies wesentlich vorangetrieben“, so Prof. Dr. Michael Hummel, Koordinator der GBA. „Vernetzte Biobanken, die nach strengsten Qualitätsstandards arbeiten, sorgen für verlässliche Forschungsergebnisse. Deshalb öffnet sich die GBA für neue Partner, damit immer mehr Biobanken von dem Verbund profitieren und Forscher schnell und unkompliziert auf die vorhandenen Proben zugreifen können.“
Über die BioBank Bonn
Die BioBank Bonn ist eine Serviceeinrichtung der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn. Seit Juli 2016 ist es die Aufgabe der Biobank, die klinisch-translationale Forschung sowie die Grundlagenforschung, zum Beispiel zur Entwicklung diagnostischer, prognostischer und prädiktiver Biomarker für bestimmte Erkrankungen, der Forscher des Standorts Bonn zu ermöglichen und zu unterstützen. Hierzu gehört sowohl die Sammlung, Lagerung, Bereitstellung als auch die Verarbeitung von Biomaterialien und deren Derivate und die Sammlung und Speicherung der dazu gehörigen Daten und Metadaten in der Datenbank der BioBank Bonn. Alle Prozesse und Schnittstellen der Biobank laufen qualitätsgesichert und datenschutzkonform unter Einhaltung der Standardarbeitsanweisungen ab.
Über die German Biobank Alliance (GBA)
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und unter der Leitung des German Biobank Node (GBN) haben sich 2017 die Biobanken elf deutscher Universitätsklinika sowie zwei IT-Zentren in der German Biobank Alliance zusammengeschlossen. Bereits im ersten Jahr konnten mehr als 982 medizinwissenschaftliche Projekte mit Proben unterstützt werden. 2019 wurden sieben Biobanken in den Verbund neu aufgenommen, nun folgten zwei weitere Allianz-Partner: neben der BioBank Bonn auch die Biomaterial Bank der Universitätsmedizin Mainz (BBM). Koordiniert wird der Verbund vom GBN, der die Interessen der Allianz im pan-europäischen Biobanken-Netzwerk BBMRI-ERIC vertritt.
Informationen:
BioBank Bonn: https://www.ukbonn.de/42256BC8002AF3E7/direct/biobank-startseite
German Biobank Alliance (GBA): https://www.bbmri.de/ueber-gbn/german-biobank-alliance/
GBA-Suchtool für Bioproben: https://samplelocator.bbmri.de/search
Biobanken verstehen: www.biobanken-verstehen.de
Pressekontakt:
Universitätsklinikum Bonn
Ute-Andrea Ludwig
Pressesprecherin
Leitung Kommunikation & Medien
Tel.: +49 228 287 13457
Email: ute-andrea.ludwig@ukbonn.de
German Biobank Node (GBN)
Verena Huth
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 30 450 536 354
E-Mail: verena.huth@charite.de