Wissenschaftliche Sammlungen genießen das Image, in Objekten geronnene Vergangenheit zu repräsentieren, damit wir uns der Leistungen unserer Ahnen nicht allein über Literatur, sondern auch über Anschauung vergewissern können. Nichts scheint mehr und endgültig an seinem zugewiesenen Platz verankert zu sein als das Objekt einer wissenschaftlichen Sammlung. Die Realität hat jedoch mit einer solchen Vorstellung nichts zu tun.
Tatsächlich werden Objekte immer wieder von ihrem systematischen Aufbewahrungsort fort bewegt: Objekte werden in eine Ausstellung integriert und dazu bewegt. Sie werden notgedrungen in eine Werkstatt gebracht, weil sie restauriert werden müssen. Außerdem werden Objekte ausgeliehen an Kooperationspartner in anderen Städten, Ländern oder Erdteilen. Die wissenschaftliche Analyse eines Objektes kann auch ergeben, dass das Eigentumsrecht ganz woanders liegt als bisher gedacht. Auch dann wird das Objekt bewegt. Um Erreichbarkeit und Auffindbarkeit zu erleichtern, hilft die Digitalisierung bei der Dokumentation erheblich. Auch dazu verlässt das Objekt noch einmal seinen Aufbewahrungsort. In anderen Fällen fordert die Umgebung zum Ortswechsel heraus, wie derzeit in Bonn: Drei Museen und die dazu gehörigen Sammlungen im Universitäts-Hauptgebäude sind von dessen Generalsanierung betroffen und bereiten ihre Umzüge in ein Interimsquartier vor.
Die Sammlungstagung an der Uni Bonn widmet sich diesen unterschiedlichen Perspektiven und Anforderungen. Leitungen sowie auch Kuratoren, Restauratoren und weitere Experten aus Museen und Sammlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sprechen über logistische und konservatorische Fragen ebenso wie über rechtliche und versicherungstechnische Herausforderungen oder auch über Umzüge digitaler Daten und stellen den Einsatz digitaler Instrumente vor.
Alle Interessierten können an der Konferenz oder auch allein an einzelnen Programmpunkten teilnehmen, darunter Vorträge, Workshops , Posterpräsentationen, das Filmcafé und die Object Lesson, in der am Beispiel von sechs Objekten sechs verschiedene Varianten von Bewegung in den Bonner Sammlungen vorgestellt werden.
Am ersten Tag der Konferenz haben die Tagungsteilnehmer auch die Wahl zwischen zehn verschiedenen zeitgleich laufenden Sammlungsbesuchen; alle beginnen im Rondell im Hauptgebäude am 05. Oktober um 16.30 Uhr.
Anmeldung erforderlich
Eine Anmeldung zur Tagung ist unbedingt erforderlich. Auf dieser Seite befindet sich der Link zum Anmeldeformular der Tagungsorganisation:
https://www.uni-bonn.de/de/veranstaltungen/sammlungstagung-universitaetssammlungen-in-bewegung
Die Tagung wird von der Sammlungskoordinatorin der Universität Bonn, Alma Hannig, in Kooperation mit der Gesellschaft für Universitätssammlungen vom 05. Oktober 2023 bis zum 07. Oktober 2023 ausgerichtet im Hauptgebäude der Universität Bonn, Regina-Pacis-Weg 3, 53113 Bonn.
Kontakt für die Medien:
Alma Hannig M.A.
Sammlungskoordinatorin
Universität Bonn
E-Mail: ahannig@uni-bonn.de