20. September 2024

Tagung an der Uni Bonn zur Rettung des Kulturerbes Tagung an der Uni Bonn zur Rettung des Kulturerbes

Forschende beleuchten Rolle der Geisteswissenschaften bei der Bewältigung von Katastrophen

Das Erdbeben von Tokio und Yokohama im Jahr 1923, die Atomkatastrophe von Fukushima (2011) und die Ahr-Flut (2021): Solche und andere Katastrophen beleuchtet das Internationale Symposium “Disaster and the Humanities: Preservation, Management and Heritage”, das von Donnerstag bis Samstag, 26. bis 28. September, im Festsaal des Hauptgebäudes der Universität Bonn und an der Lennéstraße 6 stattfindet. Tagungssprache ist Englisch. Medien und alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Programm: https://uni-bonn.sciebo.de/s/tTZR1KwwWqs82Rc

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Wie bereitet sich Japans Verwaltungs- und Regierungsapparat auf Katastrophen vor? Was kann Deutschland davon lernen? Das sind die Kernfragen, um die sich die Eröffnungsvorträge des Symposiums drehen, das von der Japanologie und Koreanistik der Universität Bonn gemeinsam mit den japanischen National Institutes for the Humanities (NIHU) veranstaltet wird. Die Eröffnung findet am 26. September um 16 Uhr im Festsaal des Hauptgebäudes der Universität Bonn statt. Der Hauptteil des Symposiums am 27. und 28. September erfolgt an der Lennéstraße 6 in Bonn. Am letzten Tag steht von 9 bis 10:30 Uhr ein spannender Rückblick auf die Ahrtal-Katastrophe von Prof. Dr. Lothar Schrott (Universität Bonn) auf dem Programm.

Die Erinnerung an das Große Kanto-Erdbeben 1923, an den Tsunami im japanischen Fukushima 2011 und an die sich aktuell häufenden Katastrophen auch in Europa geben dem Thema Bedeutung weit über Japan und Deutschland hinaus, so die Organisatoren. Fragen des Schutzes des kulturellen Erbes verlangten die Einbeziehung der Kultur- und Geisteswissenschaften ebenso wie die Gedenkkultur, aber auch die Einbindung von Medien und Bildungssystem, um die Gesellschaft resilient zu machen und um Nachhaltigkeit zu fördern.

Die Abteilung für Japanologie und Koreanistik der Universität Bonn hat zum Gedenken an das Große Kanto-Erdbeben 1923 vergangenes Jahr eine Ausstellung organisiert und im August 2023 eine wissenschaftliche Aufsatzsammlung dazu veröffentlicht, die Augenzeugenberichte, literarische und philosophische Reflexionen zu diesem für Japan einschneidenden Ereignis enthalten. Dieses Buch wird von den Herausgebern vorgestellt. Darüber hinaus geht es um die Quellen und Daten, die bei Katastrophen von Zeitzeugen hinterlassen werden, und wie man diese zur Rekonstruktion der Ereignisse sowie zur Katastrophenvorbeugung einsetzt.

Zusammenschluss von führenden japanischen Forschungseinrichtungen

Die National Institutes for the Humanities (NIHU) sind ein Zusammenschluss von sechs führenden japanischen Forschungseinrichtungen, die sich mit den Geisteswissenschaften befassen. Ihr Ziel ist die Förderung von Forschung und Bildung in Bereichen wie Kultur, Geschichte, Literatur, Anthropologie und Philosophie. Die NIHU koordinieren nationale und internationale Forschungsprojekte, unterstützt wissenschaftliche Kooperationen und bewahrt kulturelles Erbe. Die Universität Bonn hat mit den NIHU im Jahr 2019 ein Kooperationsabkommen geschlossen, das die Zusammenarbeit in Form von internationalen und interdisziplinären Forschungsprojekten sowie Forschungsaufenthalten fördern soll. Das aktuelle Symposium soll die vielfältigen Möglichkeiten zur Kooperation an einem Beispiel darstellen, das auf beiden Seiten besondere Aktualität besitzt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. 

Prof. Dr. Reinhard Zöllner
Abteilung für Japanologie und Koreanistik
Universität Bonn
Tel. +49-228-73 48 48
E-Mail: zoellner@uni-bonn.de

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