02. August 2021

Zahnarztausbildung von Corona gefordert Zahnarztausbildung von Corona herausgefordert

Zahnmedizin studieren unter den Bedingungen einer Pandemie

Ganz Deutschland kämpft gegen Corona. Die Folgen der Krise sind überall zu spüren, auch im Studium und auch in der Zahnmedizin. Rektorat und Medizinische Fakultät konnten die Fortsetzung der zahnärztlichen Ausbildung absichern. Die Fachschaftvertreter hat’s sehr gefreut und schauen auf ein gelungenes Semester zurück.

Von Larissa Müller und Joshua Chebib

Vor 16 Monaten zwang der erste Lockdown die Zahnklinik zur Schließung, nur eine Notfallversorgung für Patienten blieb erhalten. Zuerst banges Warten unter den Studierenden, wann und wie es weitergehen würde. Die meisten Vorlesungen wurden seither online angeboten, nur wenige als Hybridvorlesung. Dabei sitzt die eine Hälfte der Studierenden im Hörsaal und die andere ist von zu Hause per Videokonferenz zugeschaltet.

Vorreiter bei den Behandlungskursen

Die studentischen Behandlungskurse konnten im Juni wieder aufgenommen werden, statt wie üblich Anfang April. Das war deutschlandweit eine Vorreiter-Rolle. Möglich gemacht hat das ein Hygienekonzept. Danach wurden die Studierenden der zahntechnisch praktischen Kurse und Behandlungskurse in zwei Teams unterteilt, die sich in der Zahnklinik nicht begegnen. Im Schichtsystem werden die Phantom- bzw. Behandlungskurse absolviert. Ohne reale Behandlungskurse geht es nicht.

In den Behandlungsräumen wird alles unternommen, um die Ausbreitung von Aerosolen einzugrenzen. Die Patienten desinfizieren ihre Mundhöhle zu Beginn jeder Behandlung mit einer Spüllösung. Die Studierenden tragen im gesamten Haus FFP2 Masken und während der Behandlung zusätzlich Schutzkleidung. Wöchentlich werden die Studierenden mittels PCR-Test in der Uniklinik auf SARS-CoV-2 getestet. Inzwischen sind auch die meisten der Zahnmedizinstudierenden der klinischen Kurse geimpft.

"Wir fühlen uns gut ausgebildet"

Wie fühlt sich das für die behandelnden Studierenden an, mit Mundschutz, Visier, Haube, Kittel, Handschuhen? Empathie und Freundlichkeit gegenüber den Patienten kann nicht mehr mit einem dezente Lächeln signalisiert werden. Nötig ist jetzt ein lauteres und deutlicheres Lachen, berichten Studierende. Das Persönliche, im Umgang mit Patient*innen und auch mit den Kommiliton*innen, bleibt auf der Strecke. Das Feedback der Patient*innen ist trotzdem sehr gut. Sie fühlen sich bei uns im Haus sicher aufgehoben. Studierende berichten, dass die Lehre durch verkürzte Behandlungszeiten und wenige eingeschränkte Famulaturen in allen Bereichen der Zahnklinik nur minimal gelitten hat. Nach wie vor fühlen sich die Studierenden gut ausgebildet im Bereich der Zahnmedizin.
Wir blicken optimistisch in die Zukunft und hoffen, dass zeitnah wieder ohne Einschränkungen studiert werden kann. Die Behandlungen laufen weiter und die gesamte Zahnklinik freut sich über jeden, der als Neupatient zu uns kommen möchte.

Larissa Müller und Joshua Chebib sind Mitglieder der Fachschaft Zahnmedizin und studieren im 4. und 5. klinischen Semester.

Kontakt zur Fachschaft Zahnmedizin: 
https://fszmed.uni-bonn.de/fachschaft/

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