St. Andrews hat seit 2018 eine strategische Partnerschaft mit der Universität Bonn; die beiden Institutionen sind seit 1911 als "Sister Universities" verbunden.
Das Programm unterstützt Forschende beider Einrichtungen dabei, zusätzlich 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für Forschung und Lehre an der jeweils anderen Universität einzusetzen. Dies erleichtert die gemeinsame Forschung und die Beantragung von Fördermitteln auf hohem Niveau.
Jede Universität hat sich verpflichtet, das Programm zunächst drei Runden lang durchzuführen, wobei in jeder Runde bis zu vier Joint Appointments vergeben werden.
Im August 2023 haben die ersten vier Forscher, die für dieses Programm ausgewählt wurden, ihre dreijährige Stelle als Joint Appointments angetreten. Sie sind:
- Professor Seán Allan, Fakultät für moderne Sprachen (Universität St. Andrews)
- Professor Peter Wahl, Fakultät für Physik und Astronomie (Universität St. Andrews)
- Professor Dr. Christian Moser, Abteilung für deutsche und vergleichende Literatur und Kultur (Universität Bonn)
- Professor Johann Kroha, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät (Universität Bonn)
Die vier Professoren wollen mit ihren gemeinsamen Berufungen die Verbindungen zwischen ihren Disziplinen in Forschung und Lehre stärken. Die nächste Bewerbungsrunde für die Gemeinsame Berufung wird in den kommenden Wochen gestartet, und die Universitäten sind im Gespräch über weitere Möglichkeiten, verschiedene Modelle der Gemeinsamen Berufung zu schaffen.
Professor Dr. Birgit Ulrike Münch, Prorektorin für Internationales an der Universität Bonn, erklärt: "Dieser neuartige Ansatz in Forschung und Lehre ist ein wichtiges Instrument, um die Internationalisierung insgesamt voranzutreiben. Dieses strukturierte Programm ist einzigartig in Deutschland und konnte nur dank der besonders engen Zusammenarbeit mit St. Andrews als unserem strategischen Partner realisiert werden."
Professor Ineke De Moortel, Master of the United College in St. Andrews, die in dieser Funktion die strategische Planung der Schulen in Bezug auf akademische Berufungen beaufsichtigt, merkt an: "Wir freuen uns sehr, dass wir die gemeinsame Berufung mit Bonn auf den Weg gebracht haben, die einen bedeutenden Schritt in Richtung auf die Zukunft darstellt.
Statements der neu ernannten Forscher:
Professor Allan: "Ich freue mich sehr über die Aussicht, eine gemeinsame Forschungsprofessur an der Universität Bonn anzutreten. Sie bietet mir die einmalige Gelegenheit, mit Kollegen aus der Germanistik, der Vergleichenden Literaturwissenschaft und dem Bonner Centrum Ernst Robert Curtius (CERC) an neuen und bestehenden Forschungsprojekten zu arbeiten. Dies ist ein sehr spannender Meilenstein in der Entwicklung der strategischen Partnerschaft zwischen unseren beiden Universitäten - und ich bin sicher, dass diese Runde gemeinsamer Berufungen nur die erste von vielen in den kommenden Jahren sein wird."
Professor Wahl: "Nachdem ich in Bonn promoviert und in St. Andrews meine akademische Heimat gefunden habe, bin ich sehr begeistert von der Möglichkeit, Brücken zwischen den beiden Institutionen zu bauen. Meine Forschungsbeziehungen zu Bonn bauen auf einer langjährigen Zusammenarbeit mit Prof. Kroha auf, die, wie ich hoffe, den Keim für neue Aktivitäten bilden kann, die weltweit führende Forschung zwischen St Andrews und Bonn verbinden."
Professor Kroha: "Ich fühle mich begeistert und geehrt, als einer der Austauschprofessoren ausgewählt worden zu sein, um die Partnerschaft zwischen den Universitäten St Andrews und Bonn zu stärken. Dies wird insbesondere meine langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Prof. Wahl verstärken und neue Möglichkeiten des Austauschs zwischen beiden Universitäten sowohl in der Forschung als auch in der Lehre schaffen."
Professor Moser: "Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, die Zusammenarbeit zwischen unseren Universitäten durch die gemeinsame Forschungsprofessur auf eine neue Ebene zu heben. Besonders freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Seán Allan und anderen Kollegen der School of Modern Languages in unserem Forschungsprojekt "Re-Imagining the Public Sphere, 1715-1815", das ein aktuelles Problem (die Fragmentierung der Öffentlichkeit) aus historischer Perspektive neu beleuchten wird. Dies wird sicherlich auch den Studierenden unseres gemeinsamen Masterstudiengangs sowie den Doktoranden zugute kommen, die wir im Rahmen des Co-Tutelle-Abkommens zwischen den beiden Universitäten betreuen."