21. Oktober 2022

Wissenschaftlicher Nachwuchs ausgezeichnet Wissenschaftlicher Nachwuchs ausgezeichnet

Internationale Staatspreise und DAAD-Preis an der Universität Bonn verliehen

Im Rahmen der International Days der Universität Bonn wurden herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit den Staatspreisen ausgezeichnet. Die Preise werden von den Regierungen Spaniens, Frankreichs und Großbritanniens gestiftet – so auch der Queen's Prize, der von der in diesem Jahr verstorbenen Königin Elisabeth II. anlässlich ihres Besuchs an der Universität Bonn im Jahr 1965 gestiftet wurde. Er soll hervorragende Leistungen im Fach Anglistik ehren. Traditionell werden die Staatspreise zusammen mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für besonderes gesellschaftliches und universitäres Engagement verliehen.

Im Rahmen der International Days an der Universität Bonn
Im Rahmen der International Days an der Universität Bonn - sind herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit den Staatspreisen ausgezeichnet worden. Untere Reihe v.l.n.r.: Relindis Ebesoh Nkeng, Luis Padberg, Marien Salinas Valera, Alba Iglesias Martin, Lisa Christine Thomas, Carlotta Wolfram und Prorektorin Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch. Obere Reihe v.l.n.r.: Paul Smith (Direktor des British Council Deutschland), Prof. Dr. Walter Bruchhausen (Abteilung für „Global Health“, ukb), Dr. Klaus Birk (DAAD), Prorektorin Prof. Dr. Irmgard Förster, Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch, Prof. Dr. Mechthild Albert (Romanistik, Universität Bonn), Dr. Monika Wehrheim (Romanistik, Universität Bonn) und Matthieu Osmont (Direktor des Institut français, Bonn). © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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„Die Verleihungen der Staatspreise und des DAAD-Preises haben an der Universität eine lange Tradition“, erklärte Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch, Prorektorin für Internationales, bei der feierlichen Übergabe der Urkunden. „Wir würdigen mit den Preisen die Leistungen von wissenschaftlichen Nachwuchstalenten aus ganz verschiedenen Bereichen.“ Alle ausgezeichneten Arbeiten verbinde, dass sie eine internationale Perspektive einnähmen. „Das ist für uns als Universität, mit ihrer starken internationalen Ausrichtung, ein besonderes Anliegen.“

Der von der kürzlich verstorbenen Königin von Großbritannien und Nordirland Elisabeth II. anlässlich ihres Besuchs an der Universität Bonn im Jahr 1965 gestiftete Queen's Prize wird für hervorragende Leistungen im Fach Anglistik verliehen. Carlotta Wolfram erhielt ihn für ihre Bachelorarbeit „’Tag-rag people’, Noble Romans and the ‘fumbling liberal’: Power Relations and Demagoguery in Shakespeare's Julius Caesar through the Ages“. Die Arbeit stelle eine höchst ansprechende, gedanklich eigenständige und qualitativ sehr gute Erörterung dar und überzeuge durch besondere Sorgfalt und Fachkenntnis, so Gutachterin Dr. Imke Lichterfeld.

Der Premio Rey de España, der Preis des Königs von Spanien, wird seit 1992 für außergewöhnliche Arbeiten in der Iberoromanischen Philologie verliehen – in den vergangenen Jahren wurden jeweils zwei Personen prämiert. In diesem Jahr stiftete die Spanische Botschaft aufgrund der Vielfalt exzellenter Bewerberinnen und Bewerber gleich drei Preise. So erhielt Marién Salinas Valera einen der Preise für ihre Masterarbeit „La discriminación cultural en la literatura peruana: el concepto de ‘cholo’ en tres novelas representativas del siglo XX.“ Die Masterarbeit überzeuge durch ihre solide methodische Grundlage, ihre differenzierte Analyse und ihre schlüssige Argumentation und stelle eine rundum gelungene Leistung dar, so Gutachterin Prof. Dr. Mechthild Albert.

Die zweite Auszeichnung erhielt Alba Iglesias Martín für ihre Masterarbeit „La cortesía verbal en la correspondencia académica virtual. Estudio empírico y propuesta didáctica.“ Laut Gutachter Prof. Dr. Felix Tacke leiste die Verfasserin insgesamt einen hochinteressanten Forschungsbeitrag, der ein bislang kaum untersuchtes, im Alltag jedes Studierenden jedoch absolut relevantes kommunikatives Problemfeld erschließe und didaktische Lehr- und Lösungsansätze anbiete. Auch in formaler und stilistischer Hinsicht überzeuge die Masterarbeit in jeder Hinsicht.

Die dritte Auszeichnung erhielt Luis Padberg für seine Masterarbeit „Francisco Umbral als Chronist des Spätfranquismus und der spanischen Transición: Die Artikelsammlungen „Spleen de Madrid“ (1973), „Crónicas Postfranquistas“ (1976) und „Spleen de Madrid 2“ (1982)“. Gutachterin Prof. Dr. Mechthild Albert attestierte eine detaillierte Kenntnis des Untersuchungszeitraums, dessen Dynamik ohne Glättungen dargestellt werde. Außerdem wurde hervorgehoben, dass die Arbeit das Thema in beeindruckender Weise analytisch erschließe.

Den Prix de la République française erhielt Lisa Thomas für ihre Bachelorarbeit „Blinde Passagiere in der Sprache? Archaismen in französischen Redewendungen aus Sicht der Sprecher:innen.“ Gutachter Prof. Dr. Felix Tacke hebt unter anderem heraus, dass die Arbeit einen äußerst innovativen und beeindruckend durchdachten Ansatz zur soziolinguistischen Untersuchung von potenziellen Archaismen darstelle und dabei die Erwartungen an eine Bachelorarbeit weit übertreffe.

Schließlich wurde auch der DAAD-Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes verliehen, mit dem besondere akademische Leistungen, vor allem aber auch bemerkenswertes soziales, gesellschaftliches und hochschulinternes Engagement ausländischer Studierender an der Universität Bonn ausgezeichnet werden. Der Preis ging in diesem Jahr an Relindis Ebesoh Nkeng, die während der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Online-Lehre die Initiative ergriff und im ersten Studienhalbjahr unter anderem virtuelle Get-Together und gemeinsame Lerngruppen organisierte. Darüber hinaus hatte sie einen informellen Erfahrungsaustausch speziell für Ärztinnen ins Leben gerufen, die gemeinsam mit ihr zum Wintersemester 2020/21 den Weiterbildungsmaster Global Health Risk Management & Hygiene Policies begonnen hatten. Gutachter Prof. Dr. Walter Bruchhausen hob hier besonders hervor, dass diese Organisation von Kamerun aus erfolgte und mit großem zeitlichem Aufwand betrieben wurden.

Die Preise wurden im Festsaal der Universität unter dem Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Botschaften und des DAAD verliehen. Darunter der Attaché für Hochschulkooperation der französischen Botschaft und zugleich Direktor des Institut français in Bonn, Matthieu Osmont, der Direktor des British Council Deutschland, Paul Smith und Klaus Birk vom Deutschen Akademischen Austauschdienst. Außerdem wendete sich Juan Manuel Vilaplana López von der Spanischen Botschaft in Deutschland per Videobotschaft an die Preisträgerinnen und Preisträger.

Weitere Informationen:

Prorektorat für Internationales
Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch
Prorektorat.internationales@uni-bonn.de

Im Rahmen der International Days an der Universität Bonn
Im Rahmen der International Days an der Universität Bonn - sind herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit den Staatspreisen ausgezeichnet worden (v.l.n.r.): Relindis Ebesoh Nkeng, Luis Padberg, Marien Salinas Valera, Alba Iglesias Martin, Lisa Christine Thomas, Carlotta Wolfram und Prorektorin Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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