Am Beispiel der Diskussion um die Repräsentation von Frauen in der katholischen Kirche zeigt Prof. Dr. Judith Gruber, dass Inklusion als Ansatz zur Konfliktlösung das zugrundeliegende Problem nicht lösen kann. Einer solchen inklusiven „Ethik der Anerkennung“ stellt sie eine „Politik und Theologie der Un/sichtbarkeit“ gegenüber, die es ermöglicht, die konfliktreiche Verfassung von Gemeinschaften immer neu zu hinterfragen und idealerweise für Transformationen zu öffnen. Dr. Judith Gruber ist systematische Theologin, Research Professor und Leiterin des „Center for Liberation Theologies“ an der Fakultät für Theologie und Religionswissenschaften an der Katholischen Universität Leuven. Sie betreibt Theologie als interkulturelle und postkoloniale Wissenschaft im interdisziplinären Austausch mit den Kulturwissenschaften.
Namensgeberin der Lectures ist die Kabarettistin, KZ-Überlebende, Bonner katholische Ordensfrau und Schulleiterin Isa Vermehren (*1918 Lübeck; +2009 Bonn). Als Forum von jungen, kritischen Theologinnen und Theologen richten sich die Lectures an die universitäre wie außeruniversitäre Öffentlichkeit.
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn zählt zu den renommiertesten Deutschlands. Ihre Lehre basiert auf starken Forschungsleistungen. Hier studieren künftige Pastoralreferentinnen und -referenten sowie Priester und Religionslehrende für Gymnasien und Gesamtschulen. Ihre neuen BA-Studiengänge eröffnen außerdem das weite Spektrum geisteswissenschaftlicher Studien- und Berufswege.