Start-up Transfer.NRW gibt Gründungswilligen aus Bildungs- und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre innovativen Ideen mit hohem Anwendungspotenzial und einem überzeugenden Geschäftskonzept zur Marktreife zu führen. „Wir freuen uns, dass erneut Projekte aus der Uni Bonn für diese wichtige Gründungsförderung ausgewählt wurden. Unsere Gründungsberatung hat die Antragstellung begleitet und wird die Teams weiter auf ihrem Weg zum Start-up mit Beratung, Workshops sowie gezielten Vernetzungsangeboten unterstützen“, sagt Sandra Speer, Leiterin des Transfer Centers enaCom der Universität Bonn. Mit der Förderung können Melodizr und Datapods ihre digitalen Produktideen nun weiter validieren, Prototypen entwickeln und so ihre Unternehmensgründung vorantreiben.
Melodizr – eine Plattform für Musikschaffende und deren Fans
Das Gründungsvorhaben Melodizr entwickelt eine Plattform für Musikerinnen und Musiker sowie deren Fans. Musikschaffende halten ihre Musikideen und Songs mittels Deep-Learning fest, teilen sie mit ihren Fans und verdienen dadurch Geld. „Die ursprüngliche Idee kam aus meinen Alltagshürden als Musikerin“, sagt Alexandra Axt, die 2021 ihren Bachelorabschluss in Informatik an der Uni Bonn absolviert hat. Zusammen mit Edwin Stricharz und Noah Tratzsch unterstützt sie mit dem Projekt Musikschaffende in ihrem Kreativprozess und ermöglicht ihnen nachhaltige Einnahmen sowie eine authentische Fanbindung. Mit der Plattform können Künstlerinnen und Künstler ihre Musikideen automatisch aufzeichnen, organisieren und verwalten. Die Smart-Listening-Technologie von Melodizr erkennt und notiert über ein Smartphone harmonische Strukturen, Akkorde und Noten beim Musizieren automatisch. Durch die enge Verbindung zum Institut für Informatik an der Universität Bonn und die Betreuung des Teams durch Prof. Dr. Michael Meier können aktuelle Forschungsergebnisse in die Entwicklung von Melodizr integriert werden. „Die App hat aber nicht nur Vorteile für die Musikschaffenden. Die Einblicke hinter die Kulissen bieten den Fans eine einzigartige Erfahrung und eine enge Bindung an die Musikerinnen und Musiker. Aus Umfragen wissen wir, dass bei Fans ein starkes Interesse daran besteht, diese Einblicke in die kreativen Arbeitsprozesse der Künstlerinnen und Künstler zu erhalten“, sagt Alexandra Axt.
Datapods – mehr Kontrolle über persönlichen Daten
„Wir möchten die aktuelle Datenökonomie revolutionieren, indem wir Nutzerinnen und Nutzern die Kontrolle über ihre Daten zurückgeben“, sagt Lukas Stein vom Start-up-Projekt Datapods. Der Uni-Bonn-Alumnus der Volkswirtschaftslehre und das Team mit Jakob Endler, Finn Rübo und David Goldschmidt entwickeln dafür eine Anwendung, die als Datentreuhand dabei unterstützt, die eigenen persönlichen Daten zu kontrollieren. Mit der Datapods-App kann jeder bei Unternehmen anfragen, welche persönlichen Daten dort gespeichert sind. Bisher ist das häufig ein sehr langwieriger Prozess. Außerdem erhalten die Internetnutzenden die Daten oft in maschinellen Formaten, die für Laien gar nicht lesbar sind. Datapods kümmert sich um die Abwicklung der Anfragen nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), um die Daten dann sicher und DSGVO-konform in einem persönlichen digitalen Safe zu speichern und anschaulich zu visualisieren. Daran anschließend ermöglicht Datapods auch die einfache Löschung oder Korrektur der Daten bei den Unternehmen. Darüber hinaus forscht das Projekt an der Entwicklung einer sicheren Datenaustauschplattform, die den Transfer von Daten zwischen Individuen und der Forschung ermöglicht. Als wissenschaftliche Mentorin begleitet Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider vom Lehrstuhl für Informations- und Datenrecht an der Universität Bonn und Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Individuals and Societies“ das Projekt.
Mehr über das Förderprogramm „Start-up Transfer.NRW“
Für das Programm „Start-up Transfer.NRW“ stellen die EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2027 insgesamt 40 Millionen Euro zur Verfügung. Gründerinnen, Gründer und Gründungsteams können für die Weiterentwicklung von Forschungsergebnissen und Know-how zu Produkten, Dienstleistungen und Verfahren sowie zur Vorbereitung einer Unternehmensgründung über einen Zeitraum von maximal 24 Monaten bis zu 270.000 Euro erhalten.