Für GEFESSELT gewann die 1981 in Athen geborene Autorin und Übersetzerin Natassa Sideri Anfang des Jahres den ersten Preis im Wettbewerb für zeitgenössische Dramatik "Mythos?!". Ihr Stück wurde 2022 am Theater Regensburg in Kooperation mit dem Nationaltheater Thessaloniki uraufgeführt.
Im Gesprächsteil der Veranstaltung werden neben Vertreterinnen und Vertretern des Exzellenzclusters vor allem auch das Publikum die Gelegenheit haben, mit der jungen Dramatikerin über Hintergründe des Stücks und (zeitgenössische) asymmetrische Abhängigkeiten zu reden. Eingeleitet wird dieser Diskussionsteil durch Marion Gymnich, Co-Sprecherin und Principal Investigator des BCDSS, sowie David B. Smith, Doktorand am BCDSS.
Das Format der Lese- und Gesprächsreihe „(UN-)ABHÄNGIGE ANSICHTEN“ hatte sich bereits bei der ersten Veranstaltung im Sommer dieses Jahres mit der Philosophin Iris Därmann bewährt. Für das Exzellenzcluster stellt die Thematik der Schuldknechtschaft nur eine von vielen Spielarten gesellschaftlicher Unterdrückung dar. Es geht dem Cluster darum, die gesellschaftliche Relevanz ihrer Themen einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen.
Weitere Spielarten sind beispielsweise Sklaverei, Leibeigenschaft, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Menschenhandel, häusliche Gewalt und sexuelle Ausbeutung. Im Falle von GEFESSELT ermöglicht die Verbindung aus Theater als darstellender Kunst und fiktionaler Auseinandersetzung mit dem Thema der Schuldknechtschaft einerseits, und der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Thema andererseits, einen sowohl emotionalen als auch kognitiven Zugang zur Thematik.
Anmeldungen für die Teilnahme an dieser mehrsprachigen Veranstaltung werden gerne bis Montagnachmittag entgegengenommen unter lesung@dependency.uni-bonn.de. Teilnehmende können sich auf Deutsch oder Englisch (oder Griechisch) einbringen.
Lesung und Diskussion mit Natassa Sideri:
7. November 2022, 18.15 bis 20.00 Uhr
Gefolgt von einem Empfang bis 21.00 Uhr
Ort: Festsaal Universität Bonn
Am Hof 1, 53113 Bonn