09. November 2022

"Wir können auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken" "Wir können auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken"

Forum Internationale Wissenschaft (FIW) feiert 10-jähriges Bestehen.

Das Forum Internationale Wissenschaft (FIW) hat gestern sein 10-jähriges Jubiläum gefeiert. Nach einem kurzen Rückblick auf die Geschichte der Institution, die von dem gestern anwesenden früheren Universitätsrektor Jürgen Fohrmann initiiert und gegründet wurde, konzentrierten sich die Rednerinnen und Redner des Abends, darunter vier Forschende und Gruppenleiter des FIW, auf die Diagnose aktueller Probleme der Weltgesellschaft. Als Kommentatorin war Prof. Kristina Großmann vom Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Uni Bonn eingeladen, die auf dem anschließenden Panel mitdiskutierte.

Forum Internationale Wissenschaft (FIW) feiert 10-jähriges Bestehen.
Forum Internationale Wissenschaft (FIW) feiert 10-jähriges Bestehen. - Prof. Dr. Rudolf Stichweh bei seinem Vortrag im Bonner Universitätsforum. © Universität Bonn/ Volker Lannert
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Seit 2012 ist das FIW, das seinen Sitz an der Heussallee hat, ein Ort der sozial- und kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung. Internationalität, die sich in der modernen Wissenschaft von selbst versteht, ist im Namen der Institution bereits hervorgehoben. Sie wird im FIW in der Rekrutierung von Mitarbeitenden, der dauerhaften Einbeziehung von externen Fellows, der globalen Aufnahme von Doktoranden und Gastforschenden bereits realisiert. Gleichzeitig versteht sich das Forum als Schnittstelle zwischen transdisziplinären Sozialwissenschaften und gesellschaftlicher Praxis.

„Ich freue mich sehr, dass das Forum in den vergangenen 10 Jahren zu einem international sichtbaren Forschungsinstitut geworden ist“, betont Prof. David Kaldewey, der Geschäftsführende Direktor des FIW. „Die Dimensionen Transdisziplinarität und Internationalität sind für uns essentielle Bestandteile unserer Forschungs- und Lehrvorhaben. Nach 10 Jahren Bestehen können wir dabei auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken.“ Ein Beispiel sei das mit 3,2 Millionen Euro geförderte Verbundprojekt Rhine Ruhr Center for Science Communication Research, das gemeinsam mit der TU Dortmund, dem KWI Essen und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bei der VolkswagenStiftung eingeworben wurde. Andere laufende Drittmittelprojekte beschäftigen sich mit Seenotrettung und Demokratie (Gerda Henkel Stiftung), Stiftungen und Zivilgesellschaft in politischen Regimes (BMBF), KITAS und Geschlechterpolitilk (DFG).

Der Gründungsdirektor des Forum und gegenwärtige Leiter der Abteilung Demokratieforschung, Prof. Rudolf Stichweh, betonte, dass das Motiv für die Schaffung des Forum gewesen sei, in Bonn eine sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtung zu verankern, die die Fähigkeiten zur Identifikation der bestimmenden Probleme der gegenwärtigen Weltgesellschaft mit dem Theorienreichtum und der begrifflichen Analytik der modernen Sozialwissenschaft zu verbinden imstande sei. Problemnähe, analytische Distanz und organisierten Skeptizismus als zentralen Wert der Wissenschaft miteinander zu verknüpfen, das sei der Identitätskern des Forum und die fortdauernde Aufgabe der Einrichtung. In einer Zeit, in der Krieg, Klimawandel und Pandemien gleichermaßen bedrohlich schienen und angesichts von fake news und soziokultureller Polarisierung sei die kognitive Rationalität der Universität noch wichtiger geworden. Eine Demokratieforschung, die sich im globalen Vergleich mit der Konfliktzone von Demokratie und Autoritarismus befasse, sei ein entscheidendes Moment. Stichweh skizzierte als ein Forschungsprogramm für das nächste Jahrzehnt die Trennlinien, die Demokratie und Autoritarismus unterscheiden und entlang deren sich entscheidet, wie sich die Evolution politischer Systeme in die eine oder andere Richtung bewegt.

Bei der Abendveranstaltung, die außer der Konfrontation von Demokratie und Autoritarismus, die Krise der Faktizität, die Rolle der nationalen Soziologie in einer globalen Gesellschaft und Technokultur und Mediatisierung exemplarisch als Probleme der Weltgesellschaft skizzierte, wurden auch Synergiepotentiale für die unterschiedlichen Institute und Institutionen der Universität Bonn thematisiert. Ein Ziel für Zukunft werde es sein, so Kaldewey, die teilweise noch über verschiedene Institutionen verteilten transdisziplinären Sozialwissenschaften gezielt zusammenzuführen und in ihrer Sichtbarkeit zu steigern. Eine Exzellenzuniversität Bonn benötigt offensichtlich auch exzellente Sozialwissenschaften, und es war zu erkennen, dass das Forum sich in dieser Hinsicht als eine strategische Institution versteht.

Weitere Informationen zum Forum Internationale Wissenschaft finden Sie unter: https://www.fiw.uni-bonn.de/de

Medienkontakt:
Forum Internationale Wissenschaft
Doris Westhoff
Assistentin der Geschäftsführung
0228/ 73-629 82
dwesthof@uni-bonn.de

Bei einer Diskussionsrunde kamen die Expert*innen ins Gespräch.
Bei einer Diskussionsrunde kamen die Expert*innen ins Gespräch. - V.l.n.r.: Prof. Dr. Rudolf Stichweh, Prof. Dr. David Kaldewey, Prof. Dr. Kaat Louckx, Prof. Dr. Adrian Hermann und Prof. Dr. Kristina Großmann © Universität Bonn/ Volker Lannert
Prof. Dr. Jürgen Formann, der frühere Rektor der Universität, war ebenfalls anwesend.
Prof. Dr. Jürgen Formann, der frühere Rektor der Universität, war ebenfalls anwesend. - Er hatte das FIW vor 10 Jahren initiiert und gegründet. © Universität Bonn/ Volker Lannert
„Ich freue mich sehr, dass das Forum in den vergangenen 10 Jahren zu einem international sichtbaren Forschungsinstitut geworden ist“, betont Prof. David Kaldewey, der Geschäftsführende Direktor des FIW.
„Ich freue mich sehr, dass das Forum in den vergangenen 10 Jahren zu einem international sichtbaren Forschungsinstitut geworden ist“, betont Prof. David Kaldewey, der Geschäftsführende Direktor des FIW. © Universität Bonn/ Volker Lannert
Im Rahmen der Feier gab es eine Posterausstellung zu aktuellen Forschungsthemen.
Im Rahmen der Feier gab es eine Posterausstellung zu aktuellen Forschungsthemen. © Universität Bonn/ Volker Lannert
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