Erstmals wird in diesem Buch die Geschichte der Bundesanwaltschaft zwischen 1950 und 1974 erforscht. Es beantwortet die Frage nach NS-Kontinuitäten in der Behörde und wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wie eine Demokratie den Staat schützen kann, ohne die eigenen Werte zu verraten. Es geht um personelle NS-Belastungen, aber auch um Verfahren gegen Kommunisten und Rechtsradikale in der frühen Bundesrepublik oder die sogenannte Spiegel-Affäre ab 1962, die hier zum ersten Mal aus der Perspektive der damaligen Ermittlungsbehörde geschildert wird.
Von 11 bis 11:20 Uhr stellt Generalbundesanwalt Dr. Peter Frank das Buch vor. Daran schließt sich das Geleitwort der Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Christine Lambrecht an. Nach der Buchübergabe steht von 11:45 bis 13 Uhr eine Podiumsdiskussion zu “Herausforderungen für den demokratischen Staatsschutz: Die Bundesanwaltschaft zwischen NS-Vergangenheit, Spiegel-Affäre und RAF" auf dem Programm. Es diskutieren Prof. Dr. Friedrich Kießling (Bonn), Prof. Dr. Christoph Safferling (Erlangen) und Prof. Dr. Julia Angster (Mannheim). Die Rechtsjournalistin Dr. Claudia Kornmeier moderiert die Veranstaltung.
Bei dem Bericht zur Geschichte der Bundesanwaltschaft handelt es sich um die erste sogenannte Aufarbeitungsstudie, die zur Bundesjustiz erscheint. Prof. Dr. Friedrich Kießling von der Universität Bonn und Prof. Dr. Christoph Safferling von der Universität Erlangen-Nürnberg haben die Studie in den vergangenen drei Jahren in einem Drittmittelprojekt erarbeitet. Die Fördergelder stammen von der Bundesanwaltschaft.
Publikation: Friedrich Kießling, Christoph Safferling: Staatsschutz im Kalten Krieg. Die Bundesanwaltschaft zwischen NS-Vergangenheit, Spiegelaffäre und RAF, dtv, 608 S., 34 Euro
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Friedrich Kießling
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Universität Bonn
Tel. 0228/735370
E-Mail: friedrich.kiessling@uni-bonn.de