12. November 2021

Weniger Stickstoff und Phosphor in der Schweinemast Weniger Stickstoff und Phosphor in der Schweinemast

Forschungsteam unter Federführung der Universität Bonn will die Nährstoffe in den Tier-Ausscheidungen verringern

Wie lassen sich Nährstoffe in der Schweinemast sparsamer einsetzen? Ein Forschungsteam unter Federführung der Universität Bonn untersucht in den nächsten drei Jahren, wie sich die Ausscheidungen an Stickstoff und Phosphor der Tiere verringern lassen. Der Bund fördert das Projekt über die Landwirtschaftliche Rentenbank mit rund 1,6 Millionen Euro. Davon fließen etwa 870.000 Euro an die Universität Bonn.

Im Projekt "EffiPig"
Im Projekt "EffiPig" - sollen verschiedene Zuchtlinien anhand von unterschiedlich stark nährstoffreduzierten Futtermitteln untersucht werden. © Foto: C. Große-Brinkhaus
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Stickstoff und Phosphor sind wichtige Nährstoffe, die in der Landwirtschaft auch mit Blick auf die Umwelt möglichst effektiv eingesetzt werden sollen. Ein Zuviel des Guten wird über die Exkremente ausgeschieden und in Form von Gülle oder Mist als Dünger auf die Felder ausgebracht. Dabei besteht insbesondere in Regionen mit hoher Viehdichte die Gefahr, dass die nicht von den Pflanzen genutzten Nährstoffe zur Gewässereutrophierung und Grundwasserbelastung beitragen. Tierwissenschaftler der Universität Bonn untersuchen zusammen mit dem Max Rubner-Institut, dem Förderverein Bioökonomieforschung e.V. und der BHZP GmbH, wie sich in der Schweinemast züchterisch die Ausscheidungen dieser Nährelemente reduzieren lassen.

Geringere Umweltauswirkungen

„Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft gewinnt die Effizienz der Nährstoffverwertung in der Schweineproduktion an Bedeutung”, sagt Dr. Christine Große-Brinkhaus vom Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn. Ihre Kollegin Dr. Ines Brinke ergänzt: „So soll nicht nur die Umweltbelastung durch Gülle verringert werden, sondern auch die im Futter enthaltenen wichtigen Nährstoffe zielgerichteter eingesetzt werden“. Große-Brinkhaus: „Damit möchte man auch auf eine mögliche Verknappung der Futtermittel reagieren. Infolge des Klimawandels steigt das Risiko von Dürrejahren mit besonders negativen Auswirkungen auf hier angebauten Eiweißfuttermittel wie Sonnenblume oder Raps. Der angestrebte Verzicht auf den Einsatz von importiertem Soja wäre somit schwerer umzusetzen.“

Im Projekt „Genetische Verbesserung von Effizienzmerkmalen bei Schweinen zur Reduktion von Nährstoffausscheidungen” (EffiPig) sollen verschiedene Zuchtlinien anhand von unterschiedlich stark nährstoffreduzierten Futtermitteln untersucht werden. Ziel ist es, die Tiere mit möglichst geringen Nährstoffausscheidungen zu identifizieren. “Das kann dann die Grundlage für die Züchtung nährstoff-effizienterer Linien sein”, sagt Brinke. Neben den Effizienzmerkmalen soll auch das Tierwohl betrachtet werden. Denn Phosphor ist wichtig für die Knochen und damit für die Gesundheit des Bewegungsapparates der Tiere. Die Forscher wollen deshalb berücksichtigen, dass die Schweine ausreichend von diesem wichtigen Nährstoff für eine gesunde Entwicklung bekommen.

Weitere Informationen: https://www.itw.uni-bonn.de/institut/tierzucht/forschung/drittmittelprojekte

Kontakt für die Medien:

Dr. Christine Große-Brinkhaus
Dr. Ines Brinke
Dr. Ernst Tholen
Institut für Tierwissenschaften
Universität Bonn
Tel. 0228/733592
E-Mail: cgro@itw.uni-bonn.de
http://www.itw.uni-bonn.de

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