Die UNWater2023 Conference fand das erste Mal seit 1977 statt und war daher eine wichtige Gelegenheit, um die aktuellen Herausforderungen im Bezug auf die Wasserversorgung zu diskutieren. „Das spannende an dieser UN-Wasserkonferenz ist, dass tatsächlich die wichtigen Akteure an einen Tisch gebracht wurden“, erklärt Prof. Mariele Evers. „Für mich ist besonders wichtig, dass der Nexus von Wasser, Klima und Biodiversität realisiert und anerkannt wird. Das ist für mich ein zentraler Schritt in Betrachtung von Wasserproblemen und nachhaltigen Lösungen, da es nicht nur kurzfristig um die Bereitstellung von Wasserressourcen geht, sondern auch langfristig um deren Sicherung.“
Ein wichtiger Punkt sei, dass Wasser einerseits ein Problem sei – wegen häufigeren und intensiveren Dürren und Hochwassern. Gleichzeitig sei die Wasser-Perspektive aber auch Teil der Lösung. So könnten durch eine Wasser-sensible Stadtentwicklung Städte resilienter gemacht oder Feuchtgebiet und Auen wiedergewonnen werden, die große Mengen an Kohlenstoff speichern könnten.
„Erschütternd ist natürlich, dass weiterhin zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen Wasser haben. Das bedeutet neben gesundheitlichen auch ökonomische und alltägliche Einschränkungen, die bis hin zu einem eingeschränkten Zugang zu Bildung führen können. Hier wurden die jeweiligen Länder adressiert, dieses Problem massiv anzugehen. Gleichzeitig gab es natürlich auch Forderungen nach mehr Finanzierung dafür“, so Evers.
Sehr wichtig sei die Aussage des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, in seinem Schlussstatement gewesen. Er habe betonte, wie wichtig die Wissenschaft in diesem Zusammenhang ist und dass diese gestärkt werden müsse, um offene Fragen zu beantworten und Datenlücken zu schließen.
„Besonders spannend fand ich die Team-Europe-Initiative zur Unterstützung von transnationalem Wassermanagement in Afrika“ resümiert die Wissenschaftlerin. „Hier haben sich mehrere EU Länder für eine wichtige Aktivität zusammengeschlossen, da das grenzüberschreitende Wassermanagement eine große Herausforderung ist – und das trifft nicht nur für Afrika zu.“
Der diesjährige internationale Tag des Wassers, der gleichzeitig den Auftakt der Konferenz bildete, stand unter dem Motto "Accelerating Change", was die Bedeutung nationaler und internationaler Zusammenarbeit in Bezug auf die Einhaltung des "Sustainable Development Goal 6" der Charta der Vereinten Nationen in den Fokus rücken sollte.