Der Preis, der Forschenden aus der ganzen Welt offen steht, wird alle zwei Jahre an diejenigen verliehen, die archäologische Entdeckungen von globaler Bedeutung gemacht haben. Insgesamt gingen 131 Bewerbungen ein. Die Jury wählte die Arbeit von Jaimes und Prümers aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung und ihres herausragenden Beitrags für die Archäologie aus.
Mehrere hundert Siedlungen aus der Zeit zwischen 500 und 1400 nach Christus liegen in der bolivianischen Mojos-Ebene und faszinieren seit Jahren Archäologinnen und Archäologen. Die Ausmaße der größten bislang bekannten Siedlung dieser sogenannten Casarabe-Kultur hatten Forschende des Deutschen Archäologischen Instituts, der Universität Bonn und der Universität Exeter sichtbar gemacht. Ihre Kartierungen mit der Lasertechnologie LIDAR deuten darauf hin, dass es sich um einen frühen Urbanismus mit geringer Bevölkerungsdichte handelt – der bislang einzige bekannte Fall aus dem Amazonas-Tiefland. Die Ergebnisse werfen ein neues Licht darauf, wie global verbreitet und vielfältig frühes urbanes Leben war und wie frühere Gesellschaften im Amazonasgebiet gelebt haben.
Prof. Dr. Carla Jaimes Betancourt und Dr. Heiko Prümers haben die Ergebnisse mit weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Jahr 2022 im renommierten Journal „Nature“ veröffentlicht. Zur Pressemitteilung: https://www.uni-bonn.de/de/neues/110-2022