Prof. Ofer Firstenberg steht seit vielen Jahren in engem Kontakt mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dieter Meschede und Prof. Sebastian Hofferberth am Institut für Angewandte Physik (IAP), die beide Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich „Matter“ der Universität Bonn sind. Meschede und Hofferberth waren es auch, die ihren israelischen Kollegen für den Bessel-Preis vorschlugen. Das Preisgeld soll dazu dienen, diese Zusammenarbeit durch längere persönliche Besuche zu intensivieren.
"Der Bessel-Preis bietet mir die Möglichkeit einer engen und intensiven Zusammenarbeit mit dem Physikalischen Institut der Universität Bonn und anderen Einrichtungen in Deutschland, die sich mit nichtlinearer Quantenoptik und Rydbergphysik beschäftigen", sagt Prof. Firstenberg. "Ich freue mich darauf, unsere gemeinsame Expertise in den Bereichen ultrakalte Atomen, Photonik und Quantencomputer zu nutzen, um Ideen für potenziell neue Technologien voranzutreiben und gleichzeitig ein bereicherndes Umfeld für Mentoring und Innovation innerhalb der lokalen Forschungsgemeinschaft zu fördern."
Firstenberg ist ein Pionier auf dem Gebiet der Erforschung von Quantenschnittstellen zwischen Licht und Materie - ein Gebiet, das tiefgreifende Auswirkungen auf die Zukunft der Quantentechnologie hat. Seine Arbeit umfasst die Erforschung von Verfahren zur Verarbeitung von Quanteninformationen, die in Photonen und Atomen kodiert sind, die Verknüpfung dieser Komponenten und die Verlängerung der Lebensdauer der Informationen.
Nach seinem Abschluss an der Hebräischen Universität von Jerusalem promovierte der Physiker 2010 am Technion-Israel Institute of Technology. Im Jahr 2011 begann Firstenberg seine Postdoc-Ausbildung an der Harvard University und am MIT, wo er über Photonen-Photonen-Wechselwirkungen in gasförmigen Medien mit ultrakalten Atomen arbeitete. Im Jahr 2014 wechselte Prof. Firstenberg zum Weizmann Institute of Science, um das Light-vs-Matter Laboratory zu leiten, das sich auf nichtlineare Quantenoptik, schnelle und langlebige Quantenspeicher und quantenverstärkte Sensoren konzentriert.
Prof. Firstenbergs bahnbrechende Arbeit hat ihm mehrere prestigeträchtige Auszeichnungen und Ernennungen eingebracht, darunter den Nathan-Rosen-Preis für ein herausragendes junges Fakultätsmitglied der Israelischen Physikalischen Gesellschaft im Jahr 2018 und den Krill-Preis für herausragende wissenschaftliche Forschung der Wolf-Stiftung im Jahr 2019. Im Jahr 2023 wurde er zum Mitglied der Young Israeli Academy gewählt und zum Direktor des Weizmann Center for Quantum Science and Technology ernannt.
"Prof. Ofer Firstenbergs Forschung über die Physik heißer und kalter Atome und ihre Rolle in der Quanteninformationswissenschaft und in Sensoranwendungen bietet neue Perspektiven sowohl für den Einblick in die Quantenwelt als auch für Anwendungen", sagt Prof. Meschede von der Universität Bonn. Die Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung atomarer Ensembles als optische Medien, in denen einzelne Photonen erzeugt, gespeichert und zur Wechselwirkung gebracht werden, wodurch ein Instrumentarium für künftige Quantennetzwerke und Berechnungen mit Photonen entsteht. "Unter seinen Beiträgen ragen zwei als besonders revolutionär heraus", ergänzt Prof. Hofferberth von der Universität Bonn. Prof. Firstenberg ist ein Pionier der Photonen-Photonen-Wechselwirkungen auf der Einzelphotonen-Ebene, einem Gebiet, das für Quantencomputer und -sensoren von grundlegender Bedeutung ist. Darüber hinaus hat er neuartige Methoden entwickelt, um photonische Quanteninformation in Rekordzeit zu speichern.