"Japan ist ein Land der Forschungsexzellenz und der akademischen Freiheit sowie ein vertrauensvoller und verlässlicher Partner in einem veränderten geostrategischen Umfeld", sagt Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, der Rektor der Universität Bonn. Dies zeige sich in der langjährigen Partnerschaft zwischen der Universität Bonn und der Waseda University mit Kooperationen und Austausch auf universitätsweiter Ebene.
Besonders deutlich wird die vertrauensvolle Partnerschaft in der jahrzehntelangen Zusammenarbeit in den Lebens- und Medizinwissenschaften, die hunderte von Forschungsaufenthalten zwischen den beiden Universitäten ermöglicht hat. Während die für 2020 geplante 60-Jahr-Feier aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste, blicken beide Universitäten nun in die Zukunft und betonten ihren gemeinsamen Fokus auf die Bedeutung von Chancengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und das Engagement für Forschungsexzellenz. Rektor Michael Hoch unterstreicht: "Wir freuen uns, dass der Austausch von Forschenden und Studierenden zwischen unseren beiden Universitäten wieder zugenommen hat und wir unsere Partnerschaft weiter stärken und ausbauen konnten."
Das Thema Nachhaltigkeit stand bei vielen Gesprächen während der Reise im Mittelpunkt. Die Prorektorin für Nachhaltigkeit der Universität Bonn, Annette Scheersoi, nutzte die Gelegenheit, um sich mit Kolleginnen und Kollegen über universitäre Initiativen gegen den Klimawandel auszutauschen und auszuloten, in welchen nachhaltigkeitsrelevanten Bereichen eine Forschungskooperation möglich sein könnte. "Es war interessant zu sehen, dass alle Universitäten mit den gleichen Fragen kämpfen und unterschiedliche Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen entwickelt haben, was einen Austausch in diesem Bereich besonders fruchtbar macht."
An der Universität Tokio unterzeichneten Rektor Michael Hoch und der Präsident der Universität Tokio, Teruo Fujii, ein universitätsweites „Memorandum of Understanding“ zur Forschungszusammenarbeit. In gemeinsamen Gesprächen über transdisziplinäre Forschung, Diversität und Internationalisierung betonte Präsident Fujii die Bedeutung der interdisziplinären und interkulturellen Forschung für die Schaffung neuer Technologien und die grüne Transformation, bei der die Geistes- und Sozialwissenschaften eine wichtige Rolle spielen. Die beiden Universitäten planen eine engere Zusammenarbeit, zum Beispiel im Bereich der Philosophie.
Austausch
Vereinbarungen zum weiteren Austausch zwischen Japan und Bonn waren ein wichtiger Aspekt des Delegationsbesuchs. "Sowohl universitätsweite Austauschabkommen als auch fachspezifische Programme sind wichtig, um die Zahl der Studierenden zwischen Japan und Deutschland auf das Niveau vor der Pandemie zu bringen. Gerade weil Japan ein Partner unseres Global Network und eines unserer Schwerpunktländer für die Zusammenarbeit ist, werden wir verstärkt Maßnahmen ergreifen, um die Sichtbarkeit Bonns bei japanischen Studierenden weiter zu verbessern", so Birgit Ulrike Münch, Prorektorin für Internationales.
In diesem Zusammenhang wurde das Doktorandenaustauschprogramm mit gemeinsamen Vorlesungen und Praktika zwischen der Graduate School of Agricultural and Life Sciences in Tokio und dem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) in Bonn erneuert und durch die Graduate School of Frontier Sciences der Universität Tokio ergänzt. In Zukunft wollen die Partner auf dem Austausch von Doktoranden aufbauen und neue Forschungsprojekte konzipieren, die auch Partner in Afrika einbeziehen.
An der Universität Tsukuba unterzeichneten Rektor Hoch und Präsident Kyosuke Nagata die Erneuerung des universitätsweiten Studentenaustauschabkommens. Tsukuba ist bekannt für seine interdisziplinäre und internationale Ausrichtung, die sich auch im Engagement für den erfolgreichen trinationalen Masterstudiengang "Transnational European and East Asian Culture and History" (TEACH) zeigt, den Bonn und Tsukuba gemeinsam mit der Universität Seoul in Südkorea durchführen und dessen Bedeutung für die Partnerschaft gewürdigt wurde.
Die Leiterin des International Office der Universität Bonn, Katharina Fuchs-Bodde, ist gespannt auf die nächsten Schritte: "Wir werden auf diesen hochrangigen Treffen aufbauen, um unsere Partnerschaften weiter zu stärken, neue Forschungskooperationen zu schaffen und die Zahl der Austauschstudenten zu erhöhen. Wir freuen uns, die Forscherinnen und Forscher der Universität Bonn bei diesen Bemühungen zu unterstützen."
