Ein wichtiges Ziel des interdisziplinären Projekts ist die übersichtliche Aufbereitung des Gesamtwerks und die Kontextualisierung seiner Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte. Darüber hinaus wird eine Übersetzung der lateinischen Lyrik den Zugang zum Werk erheblich erleichtern, zumal Flemings Sprachgebrauch teilweise von der klassischen Norm abweicht und durch Manierismen sowie Verrätselungen gekennzeichnet ist. Ab 1630 veröffentlichte er erste Drucke seiner lateinisch und deutsch verfassten Texte. Nur zehn Lebensjahre blieben ihm für sein Schaffen.
Das Trier Center for Digital Humanities (TCDH) arbeitet seit vielen Jahren kooperativ national und international mit Forschungspartnern zusammen. Die jeweiligen Arbeitsgruppen um PD Dr. Beate Hintzen, Prof. Dr. Gernot Michael Müller (Latinistik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn), Prof. Dr. Dirk Werle (Germanistik, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) und Dr. Thomas Burch (TCDH, Universität Trier) forschen seit vielen Jahren auf ihren Gebieten und ergänzen sich hier in idealer Weise mit ihrer jeweiligen Expertise. Beate Hintzen besitzt als ausgewiesene Fleming-Expertin Erfahrung im Bereich der Edition und Übersetzung lateinischer Texte des 17. Jahrhunderts. Eine breite allgemeine Erfahrung im Bereich der Edition und Kommentierung frühneuzeitlicher lateinischer Texte bringt Gernot Michael Müller ein. Über weit reichende Expertise auf dem Gebiet der Literatur des deutschen Kulturraums in der frühen Neuzeit, insbesondere auch der Lyrikgeschichte, verfügt Dirk Werle. Seit Ende der 1990er-Jahre konzipiert und koordiniert Thomas Burch mit seinem Team in Trier digitale geisteswissenschaftliche Vorhaben, insbesondere im Bereich der digitalen Editionen und digitalen Lexikografie.
Die Hybridedition wird die auf sieben Bände angelegte gedruckte Ausgabe seiner Werke als Gruppe von Sammlungen präsentieren, wie sie von Fleming nachweislich ursprünglich geplant waren. Einleitende Texte sowie die Kommentare werden auch den Gelegenheitscharakter beschreiben und kenntlich machen. Zusätzlich zu den bereits genannten Vorteilen erlaubt eine digitale Edition, spezifische Probleme von Flemings Werk überhaupt erst editionswissenschaftlich aufzuarbeiten und zu erforschen. So wird es möglich sein, Gedichte, die konzeptionell zusammengehören und in den Erstdrucken entsprechend zusammen publiziert wurden, aber durch Flemings spätere Aufteilung seines Werkes in einen lateinischen und einen deutschen Teil getrennt erscheinen, jeweils sowohl in ihrem ursprünglichen Kontext des Erstdruckes als auch im Kontext der lateinischen bzw. deutschen Gedichtsammlungen zu präsentieren.
Das Editionsvorhaben folgt dem etablierten Single-Source-Publishing-Prinzip. Grundlage der gedruckten wie der digitalen Edition sind die – in der virtuellen Forschungsumgebung für die Geistes- und Sozialwissenschaften (FuD) – erfassten Daten und deren Vernetzungen. Diese Forschungsdaten stehen für die wissenschaftliche Nachnutzung kostenfrei zur Verfügung. Eine Betaversion der digitalen Edition sowie die ersten beiden Bände der Druckausgabe werden nach drei Jahren den bis dahin erreichten Stand präsentieren.
Kontakte:
Dr. Thomas Burch
Kompetenzzentrum – Trier Center for Digital Humanities
Tel. +49 651 201-3364
E-Mail: burch@uni-trier.de
PD Dr. Beate Hintzen
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Tel. +49 228 73-7384
E-Mail: b.hintzen@uni-Bonn.de
Prof. Dr. Gernot Michael Müller
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Tel. +49 228 73-7349
E-Mail: gernot.mueller@uni-bonn.de
Prof. Dr. Dirk Werle
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Tel. +49 6221 54- 3229
E-Mail: dirk.werle@gs.uni-heidelberg.de