Damit zeigt das jüngste Update des Greix, dass der Preisrückgang am Immobilienmarkt nach einer kurzen Sommerpause wieder Fahrt aufnimmt. Im Segment der Eigentumswohnungen ist der Preisverfall insgesamt betrachtet zwar nur noch moderat. Lokal sind aber starke Preiseinbrüche zu beobachten. Hoffnungen auf eine Stabilisierung und ein Ende des Preisverfalls, wie es die Entwicklung im 2. Quartal nahelegte, bewahrheiten sich nicht.
Verglichen mit dem Vorquartal, Q2 2023, gehen die Preise für Eigentumswohnungen um 1,5 Prozent zurück. Die Preise für Einfamilienhäuser sinken um 3,2 Prozent, die für Mehrfamilienhäuser um 5,9 Prozent.
Aufgrund der hohen Teuerung fallen die inflationsbereinigten Preisrückgänge für alle Marktsegmente noch stärker aus. Gemessen in aktueller Kaufkraft sinken die Preise von Eigentumswohnungen um 2,2 Prozent, für Einfamilienhäuser um 3,9 Prozent und für Mehrfamilienhäuser um 6,6 Prozent.
Verglichen zum Vorjahresquartal, Q3 2022, liegen alle Wohnsegmente sehr kräftig im Minus. Preise für Eigentumswohnungen stehen im Vergleich 10,5 Prozent tiefer, Preise für Einfamilienhäuser 12,1 Prozent und für Mehrfamilienhäuser 24 Prozent. Damit weiten vor allem Ein- und Mehrfamilienhäuser ihre Verluste im Vorjahresvergleich aus.
Die Anzahl verkaufter Immobilien ist dabei deutlich gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr (Q3, 2022) finden in allen Marktsegmenten rund ein Drittel weniger Verkäufe statt. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2019, 2020 und 2021 liegt der Einbruch bei bis zu 50 Prozent.
Über den Greix
Der Greix ist ein Immobilienpreisindex für Deutschland auf Basis der Kaufpreissammlungen der lokalen Gutachterausschüsse, die notariell beglaubigte Verkaufspreise enthalten. Er bildet die Preisentwicklung einzelner Städte und Stadtviertel bis zurück ins Jahr 1960 ab und basiert auf über zwei Millionen Transaktionsdaten. Mit Hilfe des Datensatzes können langfristige Trends der Immobilienmärkte analysiert und aktuelle Entwicklungen im historischen Kontext eingeordnet werden.
Die Datenerhebung und Auswertung findet in Zusammenarbeit mit den regionalen Gutachterausschüssen statt. Dabei werden alle Immobilientransaktionen vollständig erfasst. Die Berechnung der Preisentwicklung erfolgt nach aktuellsten wissenschaftlichen Standards und statistischen Verfahren (hedonische Regressionsmethode). Der Greix steht somit für höchste wissenschaftliche Datenqualität.
Der Greix ist durch öffentliche Fördermittel finanziert und ein Projekt des von der DFG geförderten Bonn-Kölner Exzellenzclusters ECONtribute und des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) in Kooperation mit den lokalen Gutachterausschüssen. Ziel ist es, die Transparenz auf dem Immobilienmarkt zu erhöhen. Unterschiedliche Preisindizes für 18 Städte sind unter www.greix.de frei zugänglich. Nach und nach wird der Datensatz um weitere Städte erweitert werden.
Detaillierte Informationen: https://econtribute.de/de/greix-immobilienpreise-in-deutschland-fallen-wieder-staerker/