Veränderte Oberfläche und Zweisprachigkeit
Es herrscht ein reges Kommen und Gehen in der Video-Sprechstunde zum Homepage-Relaunch. Ein kurzes „Hallo“ und „Moment, wir gehen in Raum eins“ und schon sind die Personen in einem digitalen Separee verschwunden. Hinter der Tür geht es um Fragen zur Arbeit mit dem neuen Homepage-System. „Vieles läuft mit dem System anders, als mit der früheren Version“, weiß Lena Zimmer, die die Sprechstunden betreut. Sie hat den Relaunch der in die Jahre gekommenen Website von Anfang an begleitet. „Im neuen Plone-5-System sind Einstellungen nicht mehr an der gewohnten Stelle zu finden oder es gibt schon mal Fehler, die die weitere Bearbeitung der Seiten behindern.“ Außerdem habe man nun einen durchgehend zweisprachigen Internetauftritt realisiert – wichtig für eine wachsende Zahl internationaler Studierender und Forscher:innen.
Schulungen und Sprechstunden für Redakteur:innen
Über 500 Universitätsangehörige haben als Redakteur:innen Zugriff auf das System. Viele von ihnen wurden von Vera-Lenn Heijnen geschult und in den Sprechstunden beraten. Sie unterstützt das Projekt als Bereichsredakteurin. Einigen sei der Umstieg auf das neue System leichtgefallen – andere hingegen hätten mehr Schulungsbedarf, fasst sie zusammen: „Das erfordert Einfühlungsvermögen und ein breites redaktionelles und technisches Know-How. Dabei werden wir von den Hilfskräften des HRZ unterstützt“. Als echte Teamarbeit würdigt Prof. Dr. Maren Bennewitz, Prorektorin für Digitalisierung und Informationsmanagement, das Projekt: „Dadurch, dass fast alle Universitätsbereiche ihre Seiten inhaltlich selbst betreuen, gibt es kaum eine Einheit, die nicht in das Projekt involviert war“, so Bennewitz. Gerade durch die Auszeichnung als Exzellenzuniversität habe sich das Bild der Universität in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt. „Von daher bin ich sehr froh, dass wir diese Entwicklung nun auch adäquat im Internet präsentieren können.“
Anpassungen für 300 weitere Instanzen
9.000 sogenannte „Tickets“ sind in der Relaunchphase seit 2018 entstanden. Rund 35.000 Arbeitsaufträge zog dies nach sich, die nicht nur im Projektteam der Hochschule, sondern auch mit den Programmierern und dem Designer besprochen und umgesetzt werden mussten. „Eine ziemliche Mammutaufgabe“, so Klaus Herkenrath, einer der drei Leiter des Relaunch-Projektes. „Natürlich ist ein Web-Relaunch ein Standard-Prozess in jeder Organisation. Das bedeutet aber nicht, dass es ein alltägliches Projekt ist.“
Denn es gebe nicht nur die zentrale Internetpräsenz der Universität, sondern rund 300 weitere, eigenständige Instanzen mit vielen Unterseiten, die ebenfalls in den Relaunch einbezogen würden.
Mobile First als Ansatz
„Jetzt haben wir den Internetauftritt der Uni Bonn für heute und für morgen fit gemacht“, sagt Klaus Herkenrath. „Der neue Auftritt hat eine konsequente Ausrichtung auf die Betrachtung auf mobilen Endgeräten, da unsere Besuchenden überwiegend mit dem Smartphone auf die Seite kommen.“ Der alte Internetauftritt setzte auf Plone 3. Mit einigen kosmetischen Korrekturen war er bereits seit über 11 Jahren online und wird nun schrittweise abgeschaltet.
Die nächsten Schritte
Ein wichtiger Teil der Arbeit sei mit dem „Go-Live“ der Hauptseite geschafft, resümiert Martin Ragg vom Hochschulrechenzentrum. Er gehört mit Ulrich Marder zum Leitungsteam des Projekts.„Das System im Hintergrund ist aufgebaut und die zentrale Website steht.“ Jetzt beginne der Datenaufbau in den Fakultäten und Instituten. Ulrich Marder ergänzt:
„Die Seite wird natürlich kontinuierlich bis zum nächsten Relaunch für Redakteur:innen und Nutzende verbessert.
Bis dahin ist aber hoffentlich noch etwas Zeit.“
Der Relaunch in Zahlen
Teamarbeit: Am Relaunch arbeiten über 500 Menschen aus allen Universitätsbereichen mit. Die vier Bereichsredakteurinnen und Redakteure für die Bereiche „Universität“ (Vera-Lenn Heijnen), „Studium“ (Daniel Epple), „Forschung und Lehre“ (Clara Kaminsky) und „International“ (Sebastian Legge) und eine Redakteurin für die englischsprachigen Seiten (Lena Zimmer) zählen seit Projektbeginn in 2018 zu den zentralen Akteuren und Akteurinnen des Relaunchs. Sie haben die Navigation mit der Projektleitung weiter entwickelt, Seitenvorlagen für die CMS-Redakteure entworfen, getestet und verbessert, Mitarbeitende geschult, ein Schulungsvideo produziert, die Seiteninhalte gestrafft und aktualisiert und über 120 Sprechstunden in vier Monaten für die Kolleg:innen gegeben.
International: Rund 150.000 Wörter mussten ins Englische übersetzt werden. Das Ziel: ein durchgehender zweisprachiger Internetauftritt.
Hilfsbereit: In über 116 offenen Sprechstunden konnten Fragen zu Technik und inhaltlichem Aufbau beantwortet werden.