Das diesjährige Lindauer Nobel Laureate Meeting war in seinem 73. Jahr der Physik gewidmet. Dr. Julian Schmitt vom Institut für angewandte Physik der Uni Bonn war wie Dr. Isabella Rammala und Dr. Arshia Maria Jacob vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie und Dr. Angie Veronica vom Argelander-Institut für Astronomie der Uni Bonn zur Tagung eingeladen.
Schmitt interessierte der wissenschaftliche Austausch zur Zukunft von Hot-Topics wie Quantentechnologie. „In Lindau traf ich auf nahbare Preisträger, habe Ideen ausgetauscht und bin jetzt wieder extrem inspiriert in Bonn. Zu den Highlights zählen für ihn seine Gespräche mit Duncan Haldane und Michael Kosterlitz, die 2016 für ihre theoretischen Arbeiten zur Topologie in der Physik den Nobelpreis erhielten. "Deren Phasenübergänge konnte ich selbst schon in ultrakalten, atomaren Gasen erzeugen und unter die Lupe nehmen“, schildert Schmitt den Hintergrund seiner Begeisterung.
Ein Mittagessen mit Saul Perlmutter war das herausragende Ereignis für Dr. Angie Veronica vom Argelander-Institut für Astronomie. Auch für sie war es „ein Privileg, an Vorträgen und Diskussionen mit mehreren Nobelpreisträgern“ teilzunehmen. Dabei hat sie auch erfahren, dass sich viele von ihnen aktiv für ein besseres Forschungsumfeld in ihren Heimatländern einsetzen. Und was war die wichtigste Botschaft für Dr. Veronica? Dass "mehr als andere Faktoren das kontinuierliche, lebenslange Lernen der bedeutendste Faktor" für den Erfolg ist.
Frieden durch den Willen zur Kooperation
Das Lindau Nobel Laureate Meeting wurde nach dem 2. Weltkrieg ins Leben gerufen, um wissenschaftlichen Austausch und fruchtbare Zusammenarbeit nach zwei zerstörerischen Kriegen wieder zu beleben. Seit 1951 kommen in Lindau die Besten aus verschiedenen Disziplinen, Nationen, Kulturen und Religionen zusammen, unabhängig von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit. Herz des Lindauer Nobelpreisträgertreffens, heißt es auf deren Website, ist das Streben nach Frieden durch Austausch, Kommunikation und Zusammenarbeit. Das Treffen findet jährlich statt bei wechselndem thematischem Fokus. In jedem dritten Jahr werden nicht allein die Nobelpreisträger, sondern auch ausgewählte Nachwuchswissenschaftler eingeladen. Die Universität Bonn zählt zu den weltweit 200 Institutionen, die künftige Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Lindau-Meetings nominieren dürfen.
Mehr zum Nobelpreisträgertreffen: https://www.lindau-nobel.org/de