Bei der Preisverleihung wurden erstmals die Humboldt-Professorinnen und -Professoren für Künstliche Intelligenz (KI) geehrt. Diese Programmlinie ist Beitrag zur nationalen KI-Strategie der Bundesregierung. Sie richtet sich an internationale Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich mit der Erforschung und Nutzung von KI sowie deren gesellschaftlichen Auswirkungen befassen.
Aimee van Wynsberghe, die eine solche Professur seit knapp eineinhalb Jahren an der Universität Bonn inne hat, beschäftigt sich mit der Ethik von Künstlicher Intelligenz. Das von ihr geleitete Sustainable AI Lab ist ein Ort, an dem exzellente Forschende aus verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten und über die ökologischen, sozialen und ökonomischen Kosten des Designs, der Entwicklung und Nutzung von KI in der Gesellschaft nachdenken. Unter anderem beschäftigen sie sich damit, wie man die Umweltkosten von KI messen kann und welche Auswirkungen sie auf die Generationen hat. Darüber hinaus arbeiten die Forschenden an der Erstellung von Leitlinien für die öffentliche Politik, um eine umweltfreundliche, angemessene und nachhaltige Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu entwickeln.
„Unterstützt durch ein starkes Team von Forschenden, aber auch von Künstlerinnen und Künstlern sowie weiteren Wissenspartnern, arbeiten wir daran, Deutschland als Exzellenzzentrum für Projekte zur Nachhaltigkeit von KI zu stärken“, betont van Wynsberghe.
Erstmals Humboldt-Professuren für Künstliche Intelligenz
"Um Lösungen für die existentiellen Krisen unserer Zeit zu finden und unser Leben nachhaltiger zu machen, brauchen wir die Wissenschaft und ihre weltweite Kooperation“, sagte der Präsident der Humboldt-Stiftung Hans-Christian Pape bei der Verleihung. Die Humboldt-Professur ermögliche dies im Bereich der absoluten Spitzenforschung. „Deutschland investiert damit nicht nur in die Wissenschaft – sondern in unser aller Zukunft.“
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger erklärte: „Mit der Auszeichnung stärken wir die Forschung in Deutschland und sichern unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig bauen wir so unsere technologische Souveränität aus, was beispielsweise bei Künstlicher Intelligenz zentral ist. Denn wir wollen in diesem Bereich global mitgestalten. Dafür kommt es vor allem auf unsere Wissenschaftler und die Fachkräfte in der Wirtschaft an.“ Stark-Watzinger fuhr fort: „Es freut mich deshalb ganz besonders, dass wir dieses Jahr auch die ersten Alexander von Humboldt-Professorinnen und -Professoren für Künstliche Intelligenz auszeichnen, die zu den weltweit Besten auf diesem Themengebiet gehören. Damit wollen wir auch die Zahl der KI-Professuren über die zusätzlich geschaffenen 100 weiter ausbauen.“
Die Alexander von Humboldt-Professuren
Mit der Alexander von Humboldt-Professur zeichnet die Humboldt-Stiftung bisher jährlich bis zu zehn weltweit führende, im Ausland tätige Forscherinnen und Forscher aller Disziplinen aus. Sie ist mit je fünf Millionen Euro für experimentell und je dreieinhalb Millionen Euro für theoretisch arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dotiert. Neben der herausragenden wissenschaftlichen Qualifikation der Kandidatinnen und Kandidaten sind die Konzepte der Hochschulen entscheidend, die den Forschenden und ihren Teams eine dauerhafte Perspektive in Deutschland bieten sollen. Die Auszeichnung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.