Ein buntes Potpourri aus Stimmen und Vogelgezwitscher begrüßte die Gäste des Symposiums „The Role of Nutrition in Planetary Health“ bei ihrer Ankunft im Universitätsclub; das angenehme Frühlingswetter spiegelte die Stimmung und Vorfreude, die bei allen zu spüren war: Zahlreiche Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Ghana, Burkina Faso, Kenia und Schweden sowie Kolleg*innen der Universität Bonn waren der Einladung von Ina Danquah gefolgt und sprachen im Rahmen des Einführungssymposiums mit der neuen Hertz-Professorin und Direktorin am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) über ihr Forschungskonzept und mögliche transdisziplinäre Anknüpfungspunkte.
Gemeinsam mit ihrem Team forscht Ina Danquah an einem ganzheitlichen Konzept, das eine gesunde Umwelt, die menschliche Gesundheit und die Gesundheit aller Lebewesen auf unserem Planeten in den Mittelpunkt stellt und deren Abhängigkeiten untersucht. Denn so wie unsere Ernährungsgewohnheiten Einfluss auf die Menge von Treibhausgasemissionen, den Wasserverbrauch und die Landnutzung nehmen, führen die durch den Klimawandel zunehmenden Wetterextreme und die Wettervariabilität wiederum zu Ernährungsunsicherheiten wie Ernteausfällen und Nährstoffarmut, und verstärken dadurch Probleme wie Unterernährung.
Um diese Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Ernährung und Gesundheit genauer erklären zu können, etablieren Ina Danquah und ihr Team eine prospektive, multizentrische Langzeitbeobachtungsstudie in Subsahara-Afrika. Ziel ist es ebenfalls, ein globales Netzwerk von Interventionsstudien aufzubauen, in denen Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und dessen Abschwächung entwickelt, umgesetzt und bewertet werden.
Die Vorfreude darauf ist groß: „Ich freue mich sehr darauf, die Dinge, die heute angekündigt wurden, in die Tat umzusetzen: Das betrifft vor allem das Aufsetzen der multizentrischen Kohortenstudie an drei Standorten in Ghana sowie die Interventionsplattform zu Anpassungsmaßnahmen gegenüber dem Klimawandel, die wir in Subsahara Afrika starten wollen“, so Ina Danquah.
Wie vielfältig die Einflussfaktoren auf das Klima, die Gesundheit und die Ernährung sind, zeigte nicht zuletzt auch das diverse Programm des Symposiums: In verschiedenen Sessions diskutierten die Forschenden sowohl über die Rolle der Nahrungsmittelproduktion und der Landwirtschaft als auch über den Einfluss des Ernährungsverhaltens sowie der Interaktion zwischen Wirt und Umwelt auf die Gesundheit des Planeten.
Auch der wissenschaftliche Nachwuchs hatte die Möglichkeit in mehreren Poster-Pitches seine Forschungsergebnisse vorzustellen und zu diskutierten – von der Einhaltung optimierter Ernährungsweisen und den soziodemografischen Einflussfaktoren über frühzeitige Malariaexposition und Herz-Kreislauferkrankungen im Erwachsenenalter bis hin zu den messbaren Auswirkungen einer nachhaltigen Lebensstil-Intervention bei übergewichtigen und adipösen Erwachsenen.