Quantentechnologien sind extrem leistungsfähig: Quantensensoren können vor Erdbeben ebenso wie Schlaganfällen warnen, Quantenkryptographie unsere Privatsphäre nachhaltig schützen und Quantencomputer die Computerwelt revolutionieren. Darin steckt ein großes Marktpotenzial, das auf hervorragender Grundlagenforschung in Deutschland aufbaut.
„Die Quantentechnologien werden das 21. Jahrhundert entscheidend prägen und eine Revolution in den Informationstechnologien auslösen“, erwartet der Initiator der Allianz, Prof. Dr. Tommaso Calarco vom Forschungszentrum Jülich. In einer gemeinsamen Anstrengung von Wissenschaft und Wirtschaft könne es gelingen, Deutschland zu einem weltweit führenden Innovationsmotor für diese Zukunftstechnologie zu machen und damit sehr langfristig Arbeitsplätze und Wohlstand zu generieren.
Hierfür hat die Bundesregierung nun als Antwort auf die COVID-19-Pandemie im Zukunftskonzept ein in der westlichen Welt einmaliges Förderprogramm in Höhe von zwei Milliarden Euro angestoßen. „Deutschland fördert seit Jahren die besten Köpfe der Grundlagenforschung in der Quantentechnologie. Wir freuen uns außerordentlich, dass nun in einer gemeinsamen Anstrengung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft diese neuen Konzepte in Innovationen umgesetzt werden“, sagt Prof. Dr. Immanuel Bloch, einer der führenden Forscher der Quantenphysik in Deutschland.
Hier setzt die Quantum Alliance an: Dreh- und Angelpunkt sind die Universitäten, die die hochqualifizierten und dringend benötigten „Quanteningenieure“ der Zukunft ausbilden. „Wir freuen uns, wenn auch die Universitäten von dem Milliardenprogramm profitieren“, sagt Prof. Dr. Martin Weitz vom Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn und Bonner Sprecher des Exzellenzclusters „Materie und Licht für Quanteninformation“ (ML4Q). Schließlich treiben die Universitäten die Forschung in dieser Zukunftstechnologie ganz entscheidend mit voran.
Exzellenzcluster „Materie und Licht für Quanteninformation“ (ML4Q)
Das Exzellenzcluster verfolgt das Ziel, neue Computer- und Netzwerkarchitekturen zu schaffen, die auf den Prinzipien der Quantenmechanik beruhen. „Wir möchten dazu beitragen, die vielversprechenden Entwicklungen auf diesem Gebiet zu beschleunigen. Die Fördermittel aus der Exzellenzstrategie eröffnen uns und unseren Partnerinstitutionen dabei wunderbare neue Möglichkeiten“, sagt der Sprecher des Exzellenzclusters, Professor Dr. Yoichi Ando vom II. Physikalischen Institut der Universität zu Köln.
In Quantenrechnern werden extrem schnelle Prozessoren modular realisiert und miteinander vernetzt. Diese neue Generation von Computern könnte zur Lösung unterschiedlicher Zukunftsherausforderungen beitragen, beispielsweise zur Entwicklung neuer Werkstoffe und Pharmazeutika, der Gewährleistung sicherer Kommunikation oder der Herstellung umweltschonender Düngemittel. Dabei würden Quantencomputer über Rechen- und Netzwerkleistungen weit jenseits existierender Technologien verfügen.
Die Forschung und Entwicklung im Bereich der Quantencomputer hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte erzielt, aber bedeutende Anwendungen dieser Technologie sind noch Zukunftsmusik. „Materie und Licht für Quanteninformation“ ist ein Verbundprojekt mit der Universität Bonn, der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich. Hauptantragstellerin ist die Universität zu Köln.
Pressemitteilung: https://quantum-alliance.de/news-and-events/mit-wumms-ins-zeitalter-der-quantentechnologien.html
Mit „Wumms“ ins Zeitalter der Quantentechnologien Mit „Wumms“ ins Zeitalter der Quantentechnologien
Die Allianz der Exzellenzzentren in der Quantenwissenschaft, die Quantum Alliance, begrüßt die richtungsweisende Initiative der Bundesregierung zur Förderung der Quantentechnologien im Rahmen des Konjunkturpakets.
Prof. Dr. Martin Weitz
- vom Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn und Bonner Sprecher des Exzellenzclusters „Materie und Licht für Quanteninformation“ (ML4Q).
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