30. März 2020

Mehr Sicherheit für Patienten, die mehrere Medikamente einnehmen Mehr Sicherheit für Patienten, die mehrere Medikamente einnehmen

21 Partner haben sich deutschlandweit in dem Verbundprojekt POLAR_MI (POLypharmazie, Arzneimittelwechselwirkungen und Risiken) zusammengeschlossen, um die Versorgung von Patienten, die mehrere Medikamente einnehmen, zu verbessern und die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp 5,5 Millionen Euro bis Mai 2022 gefördert.

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Die Universität Bonn und das Universitätsklinikum Bonn (UKB) sind gleich mit drei Arbeitsgruppen beteiligt: der Abteilung Klinische Pharmazie unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Jaehde, der auch Mitglied der Lenkungsgruppe ist, dem Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie unter Leitung von Prof. Dr. Gunther Hartmann und das Datenintegrationszentrum des UKB unter Leitung von PD Dr. Sven Zenker.

Insbesondere ältere Patienten leiden oft unter mehreren Erkrankungen und müssen deshalb gleichzeitig eine Vielzahl von Arzneimitteln einnehmen. Dies ist mit Risiken verbunden, da sich die Arzneimittel gegenseitig beeinflussen und auch die Grundkrankheiten deren Verträglichkeit verändern können. Die gewünschte Wirkung einzelner Arzneistoffe kann bis hin zur Unwirksamkeit abgeschwächt oder unerwünschte Wirkungen können verstärkt werden. Vor diesem Hintergrund startete im Rahmen der Medizininformatik-Initiative das Vorhaben POLAR_MI mit dem Ziel, Gesundheitsrisiken durch arzneimittelbezogene Probleme bei Patienten, die mehrere Erkrankungen aufweisen und deshalb viele Medikamente einnehmen, zu identifizieren und damit einen Beitrag zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit zu leisten.

„Wir werden einzigartige Daten aus 13 Universitätskliniken über die verordneten Medikationsprofile multimorbider Patienten und über Arzneimittelrisiken erhalten“, sagt der Leiter des Konsortiums Prof. Dr. Markus Löffler (Universität Leipzig). Prof. Dr. Ulrich Jaehde von der Universität Bonn ergänzt: „An POLAR_MI sind Informatiker, Klinische Pharmazeuten, Klinische Pharmakologen, Labormediziner und andere Gesundheitswissenschaftler beteiligt. Wir freuen uns auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit, gerade auch fakultätsübergreifend hier in Bonn.“

Ziel von POLAR_MI ist es, die elektronische Dokumentation der Medikation in den einzelnen Kliniken zu vereinheitlichen sowie innovative Algorithmen zur Klassifizierung von Hochrisikopatienten zu entwickeln. Die entstandenen und entstehenden Strukturen, Methoden und Prozesse der Medizininformatik-Initiative sollen gleichzeitig dazu genutzt werden, zukünftig standortübergreifend und datenschutzkonform Medikationsdaten für Forschungszwecke verfügbar zu machen – mit dem Ziel, die Behandlung der Patienten perspektivisch zu verbessern. Das Vorhaben wird somit wichtige Grundlagen für ein besseres Medikationsmanagement auf der Basis von Routinedaten liefern.

Weitere Informationen zu POLAR_MI: https://www.medizininformatik-initiative.de/de/POLAR

Kontakte:

Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Pharmazeutisches Institut, Abteilung Klinische Pharmazie, Tel.: 0228-735252, E-Mail: u.jaehde@uni-bonn.de

Dr. Martin Coenen, Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, Tel.: 0228 287-16045, E-Mail: martin.coenen@ukbonn.de

PD Dr. Sven Zenker, Stabsstelle Medizinisch-Wissenschaftliche Technologieentwicklung & Koordination (MWTek), Kaufmännische Direktion, Universitätsklinikum Bonn, E-Mail: zenker@uni-bonn.de

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