30. Dezember 2021

Neujahr, diesmal wird alles anders! Neujahr, diesmal wird alles anders!

Mehr Sport treiben? Gesünder kochen und essen? Nicht so lange aufbleiben und früher schlafen? Der Jahreswechsel steht bevor – Hochkonjunktur für „gute Vorsätze“. Wie gelingt es, die guten Absichten fürs neue Jahr tatsächlich umzusetzen?

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Prof. Dr. Alexandra Philipsen, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn, sagt wie es gelingen kann, die guten Vorsätze fürs neue Jahr tatsächlich umzusetzen.

Allzu viel halte ich nicht von guten Vorsätzen beim Feuerwerk, sondern denke, dass das gesamte Jahr geeignete oder vielleicht sogar günstigere Zeitpunkte bieten kann. Unabhängig vom Zeitpunkt sollten Vorsätze, wenn, dann sorgsam und sich selbst gegenüber ehrlich gewählt werden. Es macht keinen Sinn, wenn sich ein Sportmuffel, der sich vorgenommen hat, mehr Sport zu treiben, mit einem Stundenlauf startet und dann mit furchtbarem Muskelkater und Knieschmerzen frustriert wieder auf das Sofa zurückkehrt. Das Umsetzen selbst ist wie Aufräumen ein dynamischer Prozess, d.h. mit Hoch und Tiefs versehen. Sich das frühzeitig einzugestehen, ist sinnvoll und hilft, mittelfristig dran zu bleiben. Auch kann gegenseitige Unterstützung hilfreich sein, im Sinne von: Ich erinnere dich an deine Ziele und werde im Umkehrschluss von dir an meine Ziele erinnert und dazu liebevoll motiviert. Dass wir das dann dürfen, sollte vorab verabredet werden, sonst gibt es Streit.


Prof. Dr. Franziska Geiser, Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn, gibt Tipps, wie sich gute Vorsätze zum neuen Jahr wirklich umsetzen lassen:

1. Nehmen Sie sich am 31.12. etwas vor.
2. Formulieren Sie es so, dass Sie es in maximal zwei Stunden umsetzen können.
3. Setzen Sie es am 31.12. um. Einfach nur, weil Sie es sich vorgenommen haben. Lassen Sie sich nicht auf eine innere Diskussion darüber ein, wie sinnvoll das ist.
4. Fertig. Neues Jahr kann kommen.
5. Wenn Sie wollen, wiederholen Sie es an einem anderen Tag. Punkt 1 und 3 müssen aber immer am gleichen Tag stattfinden.

Praxisbeispiel:
1. Ich möchte mehr Sport machen.
2. Ich gehe eine halbe Stunde joggen.
3. Ich gehe jetzt joggen, egal wie langsam, egal was dafür liegenbleibt, und egal wie das Wetter ist. Wenn es dunkel ist, dann da, wo Laternen sind.
4. Super. Ich bin nass, müde, es gab keine Endorphine, ich habe nicht abgenommen. Aber ich hab‘s gemacht.
5. Echt, heute??

Prof. Dr. Alexandra Philipsen,
Prof. Dr. Alexandra Philipsen, - Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Uniklinikums Bonn. © Foto: UKB
Prof. Dr. Franziska Geiser,
Prof. Dr. Franziska Geiser, - Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn. © Foto: UKB
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