Dr. Insa Thiele-Eich, wissenschaftliche Koordinatorin am Meteorologischen Institut der Universität, berichtete über ihre Erfahrungen als Wissenschaftskommunikatorin. Sie bereitet sich außerdem als Teil der privat finanzierten Initiative „Die Astronautin“ seit 2017 intensiv auf einen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS vor. Wenn alles klappt, wird sie als erste deutsche Frau ins All fliegen. Sie bespielt einen TikTok-Kanal, um Mädchen für das Weltall zu begeistern, und schafft es außerdem noch, alle zwei Wochen eine Kolumne über wissenschaftliche Themen zu schreiben. Doch damit nicht genug: In ihrer Heimatstadt Königswinter engagiert sie sich für eine Wählerinitiative im Kommunalparlament.
Moderator Dr. David Fußhöller fragte scherzhaft die Wissenschaftlerin, Kommunikatorin, künftige Astronautin und Kommunalpolitikerin, ob sie eine Zwillingsschwester habe, um all diese Aufgaben zugleich zu bewältigen. Fußhöller, der durch den Abend führte, arbeitet als Wissenschaftskommunikator beim Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn und siegte 2016 beim West German Science Slam.
Wissenschaft und die Medien
Mit Podcasts erschloss dagegen Korinna Hennig vom NDR eine neue Zuhörerschaft. Sie hielt mit einem Team während der Pandemie mit dem „Coronavirus Update“ über neueste Entwicklungen auf dem Laufenden. Sie interviewte unter anderem die Virologen Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité und Prof. Dr. Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt. Dafür wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Auf dem Podium des Postdoc Days wies Hennig darauf hin, wie wichtig es ist, die Forschung hinter den Ergebnissen sichtbar und gut verständlich zu machen.
Wie sich ebenso harte Wissenschaft unterhaltsam präsentieren lässt, stellte Dr. Christian Scharun vom Karlsruher Institut für Technologie unter Beweis. In seinem 3-Minute-Science Pitch ging er der Frage nach, welche Rolle Methan-Emissionen spielen, die von mehr als 1000 Bohrplattformen in der Nordsee aus undichten Rohren entweichen. Nach Scharuns Berechnungen betragen die Emissionen mehr als 70.000 Tonnen Methan jährlich. Das sei soviel wie 700.000 Rinder pro Jahr aus ihren Mägen ausstoßen. Auf dem Podium berichtete der in der Klimaforschung aktive Mathematiker und Postdoc außerdem über seine Erfahrungen mit Wissenschaftskommunikation.
Auch für Fördergelder ist Kommunikation wichtig
Für Postdocs ist eine wichtige Frage, wie sie für ihre Forschungsprojekte Geld bekommen. Auch hierbei spielt Kommunikation eine wichtige Rolle: Die Forschungsförderorganisationen erwarten zunehmend aktive Wissenschaftskommunikation. Dr. Pierre Schwidlinski von der VolkswagenStiftung informierte die Postdocs darüber, was bei der Beantragung von Fördermitteln zu beachten ist.
Als Ansprechpartner vom Dezernat Hochschulkommunikation der Universität Bonn war Wissenschaftsredakteur Johannes Seiler vertreten. Das Dezernat organisiert die zentralen Kommunikationsaktivitäten der Alma mater und ist für die Weiterentwicklung der Kommunikationskanäle verantwortlich.
Demokratie und Freiheit der Wissenschaft
Prof. Dr. Andreas Zimmer, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, wies in seiner Begrüßungsrede angesichts wachsender Bedrohungen auf die Bedeutung von Demokratie und die Freiheit von Wissenschaft hin. Er ermunterte die Postdocs, sich dafür zu engagieren und aktiv zu kommunizieren.
Zwangloser Austausch
Bei musikalischer Begleitung durch die grammophon JAZZBAND hatten die Postdocs außerdem Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und im zwanglosen Rahmen Fragen an die Teilnehmer der Podiumsrunde zu stellen. Eine runde Sache – da waren sich die Anwesenden einig. Die Teilnehmenden freuten sich über die Kombination aus inspirierenden Rednerinnen und Rednern, die Mut machten, aktiv die eigenen Forschungsergebnisse zu kommunizieren, sowie über konkrete Tipps und Informationen.
Der Postdoc Day wird von der Stabsstelle Personalentwicklung & Karriere in Kooperation mit dem Prorektorat für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs organisiert. Er fokussiert jedes Jahr ein anderes aktuelles Thema und bietet Postdocs eine überfachliche Möglichkeit der Vernetzung.
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