Rund 600 Poster wurden im Rahmen mehrerer Poster Sessions auf der Konferenz vorgestellt – nur eine Handvoll der Forschenden wurde ausgewählt, ihre Poster Mitgliedern des japanischen Kaiserhauses vorzustellen. Alexander Blankes Poster war eines von ihnen. „Ich fühle mich sehr geehrt, dafür ausgewählt worden zu sein. Das Interesse an meiner Forschung war sehr groß, da der Sohn bereits über Libellen forscht“, sagt Alexander Blanke rückblickend.
Auf der Postersession stellte Blanke seine Untersuchungen zu Libellenflügeln vor. „Ziel meiner Studie war zu analysieren, welche Faktoren am relevantesten dafür sind, dass sich je nach Art verschiedene Flügelformen gebildet haben“, erklärt Blanke. Für seine Studie analysierte der Biologe daher die Vorder- und Hinterflügel von rund 620 Libellenarten mittels geometrischer Morphometrie. Danach untersuchte Blanke ob z. B. Flügelfärbung, Lebensraum oder Flugleistung die Flügelform beeinflussen. Seine Ergebnisse sind überraschend: „Bisherige Studien ließen darauf schließen, dass die Färbung der Flügel sowie die Flugagilität die Form der Flügel beeinflussen“, sagt Blanke. „Die Ergebnisse lassen jedoch darauf schließen, dass über extrem lange evolutive Zeiträume die Agilität nur zu circa 40 Prozent und die Flügelform zu weniger als 5 Prozent zur Variation der Flügelformen beitragen.“ Die Studie, die noch nicht veröffentlicht ist, zeige, dass bei Betrachtung extrem langer evolutiver Zeiträume, die klassisch angenommenen Faktoren für die Regulation von Flügelform einen geringen Einfluss haben.