Die Bedeutung von Krebsmedikamenten in Tabletten- oder Kapselform nimmt stetig zu. Die orale Therapie wird von Patientinnen, Patienten und dem Behandlungsteam aufgrund der eigenständigen Einnahme häufig bevorzugt. Dass diese Behandlungsmethode jedoch keinesfalls unproblematisch ist und Betroffene von einem therapiebegleitenden Schulungs- und Betreuungskonzept erheblich profitieren, das wiesen eine Projektgruppe aus Medizinerinnen und Medizinern, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten des Uniklinikums Erlangen und der Universität Erlangen-Nürnberg sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Abteilung Klinische Pharmazie der Universität Bonn in mehreren Studien bereits eindrucksvoll nach.
„Wir konnten zeigen, dass eine intensivierte klinisch-pharmazeutische beziehungsweise -pharmakologische Betreuung einen erheblichen Nutzen für die Patientinnen und Patienten im Vergleich zur Routinebehandlung bringt“, erläutert Prof. Dr. Martin F. Fromm, Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität Erlangen-Nürnberg. Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Leiter der Abteilung Klinische Pharmazie der Universität Bonn, fügt hinzu: „Die korrekte und regelmäßige Einnahme, entsprechend der ärztlichen Verordnung, ist die Voraussetzung für einen Erfolg der tablettenbasierten Tumortherapie. An der Universität Bonn haben wir in zwei Studien gesehen, dass manche Patientinnen und Patienten ihre Tabletten nur dann richtig einnehmen, wenn eine intensive Therapiebegleitung durch Apothekerinnen und Apotheker angeboten wird.“ Und Prof. Dr. Frank Dörje, Chefapotheker des Uniklinikums Erlangen, ergänzt: „Diese Form der Therapiebegleitung sollte daher möglichst vielen Patientinnen und Patienten angeboten werden. Wir freuen uns sehr, dass die Projektgruppe Safety-FIRST an der deutschlandweiten beispielhaften Umsetzung des Betreuungskonzepts interprofessionell arbeiten wird.“
Kooperations- und Projektpartner
Kooperations- und Projektpartner sind die Apotheke des Uniklinikums Erlangen, das Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität Erlangen-Nürnberg und die Abteilung Klinische Pharmazie am Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn. Außerdem sind 24 Standorte in ganz Deutschland (Arztpraxen, Medizinische Versorgungszentren, Klinikambulanzen, öffentliche Apotheken und Krankenhausapotheken) involviert.