10. September 2020

Sonderforschungsbereich zu extremer Trockenheit geht in die zweite Förderphase Sonderforschungsbereich zu extremer Trockenheit geht in die zweite Förderphase

Im Sonderforschungsbereich (SFB) 1211 „Evolution der Erde und des Lebens unter extremer Trockenheit“ werden die wechselseitigen Beziehungen zwischen der Landschaftsentwicklung und der Evolution des Lebens erforscht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat den SFB verlängert und fördert ihn in den nächsten vier Jahren mit rund elf Millionen Euro.

Probennahme von Eulychnia
Probennahme von Eulychnia - aus den Kakteengewächsen in der Küstenkordillere südlich von Antofagasta für populationsgenetische Studien © Dietmar Quandt
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Während in der ersten Förderphase der chilenische Teil der Atacama-Wüste im Fokus stand, werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der kommenden Periode auch in der Namib in Namibia forschen. Der SFB 1211 ist ein Verbundprojekt der Universitäten Köln (Sprecherhochschule) und Bonn sowie der RWTH Aachen und umfasst ein internationales Team aus über 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen.
 
„Die Zusammenführung der Ergebnisse aus den Arbeitsbereichen hat großes Potential, das Verständnis unserer Erde maßgeblich voranzutreiben“, sagt Professor Dr. Tibor Dunai vom Institut für Geologie und Mineralogie, der Sprecher vom SFB 1211. Die Wissenschaftler besetzten mit ihrem Forschungsbereich eine wissenschaftliche Nische, die nicht zuletzt in Zeiten des globalen Klimawandels ein enorm relevantes und spannendes Feld bietet, um die grundlegenden Prozesse unseres Planeten erklären zu können. „Insbesondere die Interaktion der organismischen und der abiotischen Forschungsprojekte ist hier von herausragender Bedeutung“, betont Professor Dr. Dietmar Quandt vom Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen der Universität Bonn und Co-Sprecher des SFBs. 
 
So erforschen beispielsweise Biologen der Universität Bonn die Verwandtschaftsbeziehungen von Pflanzenpopulationen, die praktisch ohne Regen in der kargen Landschaft wachsen, sowie die Verbreitung und Aktivität der mit ihnen assoziierten Mikroorganismen. Geologen können anhand von Bohrkernen das Wüstenklima der letzten zwei Millionen Jahre rekonstruieren. Meteorologen analysieren mit Wetterstationen und Satelliten die Beziehungen von Land, Meer und Atmosphäre. In der Geomorphologie wird ermittelt, welchen Einfluss die extrem trockenen Bedingungen in der Wüste für die Formung von Landschaften haben. 
 
Vegetation im Pan de Azúca
Vegetation im Pan de Azúca - an der Küstenkordillere nördlich von Chañaral in Chile. © Dietmar Quandt
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