19. November 2024

„Taskforce Verkehr“ will Verkehrslage verbessern „Taskforce Verkehr“ will Verkehrslage verbessern

„Ein gut funktionierendes Verkehrssystem ist der Schlüssel für eine starke und lebenswerte Region Bonn“

Deutsche Telekom, DHL Group, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Universitätsklinikum Bonn (UKB), IHK Bonn/Rhein-Sieg und BaFin: Die großen Arbeitgeber und die Interessenvertreter der gewerblichen Wirtschaft in Bonn haben sich zur „Taskforce Verkehr“ zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie die Verkehrslage in der Region verbessern. Ihre Ziele für einen spürbar effektiveren Nah- und Fernverkehr in und um Bonn hat die Taskforce heute Vormittag mit Politik und Verkehrsbetrieben diskutiert.

Symbolbild
Symbolbild - Viele Studierende nutzen den öffentlichen Nahverkehr, um von Campus zu Campus zu gelangen. Hier: Campus Poppelsdorf. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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Mark Branson, BaFin-Präsident und Sprecher der Taskforce, machte bei der Begrüßung deutlich: „Ein gut funktionierendes Verkehrssystem ist der Schlüssel für eine wirtschaftlich starke, umweltfreundliche und lebenswerte Region Bonn. Diese Herausforderung lässt sich nur durch Kooperation und Engagement aller relevanten Akteure bewältigen. Wir bringen unsere Anliegen als Arbeitgeber und unser Knowhow in relevanten Bereichen gerne konstruktiv ein.“ Das Arbeitstreffen brachte sie auf Einladung der Taskforce darum alle an einen Tisch: Katja Dörner (Oberbürgermeisterin Stadt Bonn), Sebastian Schuster (Landrat Rhein-Sieg-Kreis), sowie Vertretende des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, der Landesregierung NRW, der Deutsche Bahn AG, der Autobahn GmbH sowie der regionalen Verkehrsbetriebe.

Grund für die Initiative ist die für Arbeitgeber und vor allem ihre zehntausende Beschäftigte schwierige Verkehrssituation. Die Bundesstadt Bonn ist Standort einer starken mittelständischen Wirtschaft, einer Exzellenzuniversität, einer Universitätsklinik von Weltruf sowie zweier Dax-Unternehmen, hinzu kommen viele Bundesbehörden und der wichtigste UN-Standort in Deutschland. Dennoch könnte die Stadt im Standortwettbewerb ins Hintertreffen geraten, fürchten die Mitglieder der Taskforce: durch die lückenhafte Anbindung Bonns an den Schienenverkehr, das unschöne Erscheinungsbild des Hauptbahnhofs, der vor Kurzem zum passagierunfreundlichsten Bahnhof Deutschlands „gekürt“ wurde, sowie wegen der Vielzahl von Dauerbaustellen auf Straße und Schiene.

Fehlende Kommunikation rund um Baustellen und Sperrungen

Die Unternehmen und Institutionen, die mehr als 50.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerin der Region beschäftigen , sind auf ein funktionierendes Verkehrssystem angewiesen. So ergeben sich beispielsweise für den Logistikkonzern DHL Group durch fehlende Kommunikation rund um Baustellen oder Straßensperrungen längere Wege für Zustellkräfte und Transportfahrzeuge, aus denen Verzögerungen im Logistikprozess resultieren. Und auch am Universitätsklinikum Bonn, an dem jährlich mehr als 500.000 Behandlungen stattfinden, sind mehr als 9.000 Mitarbeitende sowie zahlreiche Patient*innen und Besucher*innen von der schwierigen Verkehrslage und regelmäßigen Staus betroffen. Gerade in Notfällen ist es entscheidend, dass Patient*innen das UKB schnell erreichen können.

Für die IHK gilt: Neben der Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte ist die betriebliche Mobilität in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis für die Mitgliedsunternehmen insgesamt sehr wichtig. „Stauzeit ist Arbeitszeit“ –Betriebe müssen Kunden aufsuchen oder Waren pünktlich anliefern und abholen können.

Uni: Campusstandorte müssen gut erreichbar sein

Der Exzellenzuniversität Bonn ist die reibungslose Erreichbarkeit ihrer verschiedenen Campusstandorte ein besonders wichtiges Anliegen. Viele der rund 32.000 Studierenden und fast 8.000 Beschäftigten der Universität pendeln aus dem Umland in die Stadt. Um im Sinne der universitären Nachhaltigkeitsstrategie den Anteil des motorisierten Individualverkehrs klein zu halten, ist eine funktionierende ÖPNV-Infrastruktur unverzichtbar. Auch Wechsel zwischen verschiedenen Campusstandorten im Tagesverlauf müssen mit Nahverkehr, Rad und anderen Verkehrsmitteln zügig zu bewältigen sein. Die BaFin ist auf eine gute Zuganbindung Bonns an den Fernverkehr angewiesen. Viele der fast 3.000 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde reisen regelmäßig zwischen den Standorten Frankfurt und Bonn, nach Berlin oder für Prüfungstätigkeiten in ganz Deutschland. Reduzierte ICE-Halte an den Bahnhöfen Siegburg/Bonn und Bonn Hauptbahnhof und die generell mangelnde Zuverlässigkeit des öffentlichen Verkehrs sind Dauerthemen für die Beschäftigten. Für die Deutsche Telekom ist im weltweiten Wettbewerb um die besten Talente eine gute Verkehrsanbindung ihrer Standorte ein wichtiger Bestandteil der Arbeitgeberattraktivität.

Unternehmen helfen sich schon selbst

Die Unternehmen machen bereits viel, um sich selbst zu helfen: DHL Group und Deutsche Telekom beispielsweise bieten ihren Beschäftigten bereits eine Vielzahl nachhaltiger Mobilitätsangebote an, wie eine attraktive Gehaltsumwandung für Jobfahrräder oder einen Shuttle-Service zum und vom ICE-Bahnhof Siegburg. Am UKB wird unter anderem der Radverkehr gefördert, eine Mitfahrer-App wurde eingeführt und Mobilitätsveranstaltungen und -projekte organisiert. Gerade bei Themen wie dem Ausbau der Radwege oder dem geplanten Bau einer Seilbahn für Bonn wird aber die Unterstützung der politischen Entscheidungsträger benötigt. Die Seilbahn als innovatives, Verkehrsmittel, das im ÖPNV unabhängig von der Straße ist, könnte Teil einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilitätswende sein Die kommenden Jahre sind entscheidend dafür, den drohenden Verkehrskollaps für Bonn und speziell den Venusberg abzuwenden.

Nach Ansicht der Taskforce braucht es ein entschlossenes Gegensteuern: In einem Positionspapier hat sie dementsprechend sechs erreichbare Ziele für Nahverkehr, Fernverkehr sowie die Kommunikation und Koordination von Verkehrssituation und -maßnahmen formuliert. Dafür will sie selbst aktiv werden und die Verkehrslage mit dem Know-how der Unternehmen sowie ihren Daten verbessern. Nach dem heutigen Gespräch sollen dafür Arbeitsgruppen gebildet werden, die Ideen für schnell umsetzbare Maßnahmen entwickeln.

Kontakt für die Medien:

BaFin:

Jacqueline Juknat
Leiterin Kommunikation
Tel.: +49 (0) 228 4108-4629
E-Mail: jacqueline.juknat@bafin.de

Universität Bonn:

Prof. Dr. Andreas Archut
Pressesprecher, Dezernent für Hochschulkommunikation
Tel.: +49 228 73-7647
E-Mail: andreas.archut@uni-bonn.de

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