Matthias Braun beschäftigt sich mit Fragen neuer Technologien und ihrem Einfluss auf Individuen und Gesellschaften. Zum Beispiel, wie Digitale Zwillinge unser Verständnis von Gesundheit und Krankheit verändern oder wie wir den Umgang mit Künstlicher Intelligenz solidarisch und gerecht gestalten können (Zum Podcast über KI und Grenzen). „Neue Technologien verändern, wie Menschen miteinander leben, wer Risiken trägt und wem sich (neue) Chancen bieten. Sie verändern die Art und Weise, wie wir lieben und leben, wie wir arbeiten und wie wir uns Zukünfte vorstellen", sagt er.
Es stellen sich aber auch sehr konkrete Fragen: Wenn ein digitaler Zwilling, also ein KI-gestütztes Abbild des eigenen Körpers, beispielsweise eine drohende Komplikation des Herzens vorhersagt, stellt sich die Frage nach der individuellen Reaktion darauf: „Welches Vertrauen haben Sie in eine solche Simulation? Kann man und muss einer Simulation überhaupt vertrauen? Und wie verändern sich ihre Entscheidungen, wenn ein System Ihnen vorhersagt, dass sie in zwei Wochen einen Herzinfarkt bekommen werden?" Aus den Forschungen dazu berichtet er unter anderem auch im Hypothese-Podcast. . Seine Forschung wird er beim Falling Walls Science Summit (7-9 November 2023) in Berlin vorstellen und mit den Teilnehmenden diskutieren.
Prof. Dr. Matthias Braun ist Professor für Sozial Ethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn mit einem Schwerpunkt auf Fragen der Ethik und Governance neuer Technologien. Er hat einen der Forschungspreise des Europäischen Forschungsrates gewonnen (ERC) und arbeitet mit Forscher:Innen und Forschern aus Erlangen, Hamburg und München in einem Sonderforschungsbereich, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Bevor er nach Bonn kam, war er an der FAU in Erlangen-Nürnberg und zu Forschungsaufenthalten in Bergen, Maastricht und Oxford.
Die Falling Walls Foundation
Als gemeinnützige Organisation mit Sitz in Berlin widmet sich die Falling Walls Foundation der Aufgabe, diejenigen zusammenzubringen, die sich aufmachen, die nächsten Mauern in Wissenschaft und Gesellschaft einzureißen. Angefangen mit der ersten Konferenz zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer im Jahr 2009, hat sich Falling Walls zu einem stetig wachsenden Netzwerk der ehrgeizigsten und zukunftsorientiertesten Köpfe aus aller Welt entwickelt. Die Initiative will sich den größten Herausforderungen dieses Planeten stellen. Sie steht für die Freiheit des Denkens und der wissenschaftlichen Forschung und dafür, der Gesellschaft bahnbrechende Ideen zugänglich zu machen. Mehr https://falling-walls.com