Zentral gelegen, fünf Stockwerke hoch und moderne Büros bietet das Gebäude an der Rabinstraße mit seinen 12.000 Quadratmetern Fläche. Knapp 500 Arbeitsplätze sind vorgesehen, es gibt Platz für Bibliotheken, Seminar- und Besprechungsräume. Seit vergangenen Herbst wurden Kisten gepackt. Mitte Dezember begutachteten die neuen Mitarbeitenden ihre Büros und zeigten sich angetan von den Räumlichkeiten.
Im Erdgeschoss erwartet Besucher, Studierende und Mitarbeitende nicht nur ein Bistro. Dort befindet sich auch die Bibliothek der Kunstgeschichte. Die philologischen Bibliotheken der Anglisten, Romanisten und Germanisten kommen vereint im vierten Obergeschoss unter. Noch sind die Regalflächen leer: „Eine Spezialfirma wird die Bücher ab März aus dem Hauptgebäude abholen und zur neuen Bleibe bringen. Das ist ein sehr komplexes Vorhaben“, erklärt Torsten Schlageter, Geschäftsführer des Philosophischen Dekanates, der sich zufrieden mit dem Verlauf des bisherigen Umzugs zeigt.
Nicht alle Möbel konnten mitgenommen werden: So wurden für viele Mitarbeitende moderne Schreibtische angeschafft, da die neuen Büros kleiner sind. Aktuell werden die letzten Teile des Gebäude an das IT- und Telefon-System der Universität Bonn angeschlossen. "Im großen und ganzen ist der Umzug für die Mitarbeitenden des Dekanats der Philosophischen Fakultät bislang gut verlaufen", so Schlageter.
Hörsäle und Museen
Die 17 Hörsäle und die Aula des Hauptgebäudes werden an anderer Stelle untergebracht. Die Verhandlungen dazu laufen noch. Bis dahin werden die Hörsäle im Hauptgebäude weitergenutzt.
Für die drei Museen, die sich im Hauptgebäude befinden, wird an einer gesonderten Lösung gearbeitet. In den ehemaligen Geschäftsräumen von AppelrathCüpper an der Poststraße finden unter anderem das Ägyptische Museum und das Kunsthistorische Paul-Clemen-Museum des Kunsthistorischen Instituts mit seinen Gipsabgüssen von Skulpturen sowie die kürzlich eingerichtete Hertz-Professur für Global Heritage eine neue Bleibe. Das Universitätsmuseum Bonn wird einen anderen Standort erhalten.
Das Gebäude an der Rabinstraße ist zunächst bis 2037 gemietet, eine Verlängerung ist möglich. Es wurde in den 1990er Jahren nach Plänen von Krenz, Meier + Assoziierte als Schulungs- und Bürogebäude der Versicherung Deutscher Herold (später Zurich-Versicherung) erbaut.
Weitere Interimsquartiere
Ein zweites, größeres Interimsquartier befindet sich im ehemaligen Deutschen Herold an der Poppelsdorfer Allee. Für die Sanierung werden darüber hinaus weitere Objekte in zentraler Lage benötigt. Die Universität Bonn setzt sich weiterhin dafür ein, dass sie im Zentrum von Bonn vertreten bleibt, so zentral wie möglich, idealerweise direkt am Hauptgebäude. So kann das universitäre Leben für die Dauer der Bauarbeiten in zentraler Lage erhalten bleiben.
Sanierung des Hauptgebäudes
Voraussichtlich ab 2024 wir das Bonner Residenzschloss, das seit über 200 Jahren das Hauptgebäude der Universität Bonn ist, für mindestens zehn Jahre grundlegend saniert. Es muss dafür vollständig geräumt werden. Das ehemalige Schloss in der Bonner Innenstadt wird dann im Verlauf von mehr als zehn Jahren nach modernen technischen und energetischen Vorgaben saniert und für eine zukünftige Nutzung, unter anderem als Ort für exzellente Forschung und Lehre, hergerichtet.