Diese Woche beginnen die ersten Lehrveranstaltungen für die höheren Semester, ab kommende Woche auch für die „Erstis“, wie die Studienanfänger liebevoll genannt werden. Gerade die Neuankömmlinge werden von den Fachschaften, den fachspezifischen Zusammenschlüssen der Studierendenschaft, besonders umsorgt und in das studentische Leben eingeführt. Sie helfen den neuen Kommilitoninnen und Kommilitonen, sich schnell in Uni und Studium zurechtzufinden. Auch Orientierungseinheiten im Umfeld der Alma mater, Kennenlernspiele und Expeditionen in das Nachtleben werden normalerweise angeboten.
Die aktuelle Pandemie-Lage macht dies alles leider fast unmöglich: Im gesamten Stadtgebiet darf man nicht mit mehr als fünf Personen auf die Straße. Darum weichen jetzt immer mehr Fachschaften ins Virtuelle aus. Als eine der ersten Fachschaften hat die Fachschaft GeKoSka (das steht für „Germanistik, Komparatistik und Skandinavistik“) eine digitale Uniführung eingerichtet und für die diesjährigen „Erstis“ und allen anderen Interessenten bei YouTube hochgeladen.
Im Sommersemester entstand die Idee zu dem Film, berichtet Tristan Hoffmann: „Die Idee einer gefilmten Uniführung kam innerhalb der gesamten Gruppe auf und fand auch Anklang bei unserer Studiengangsmanagerin und dem Institut. Ein solches Video ist kompakter, jederzeit abrufbar und somit insgesamt praktischer für Erstis, die sich informieren wollen.“ Ein vierköpfiges Team verwirklichte dann das Vorhaben: Marie Kemper, Jasmin Kaub und Katharina Aichem kümmerten sich um Kamera und Ton, Hoffmann, der als Redaktionsstudent bei der WDR Lokalzeit aus Bonn arbeitet, übernahm die Moderation, den Schnitt und die Planung des Videos. Für Luftaufnahmen mietete die Fachschaft sogar eine Drohne.
Den Erstis jedenfalls gefällt das neue Angebot: „Tolles Video! Da kriegt man gleich einen anderen Blickwinkel“, schrieb etwa eine neue Kommilitonin. Auf Instagram wird die Tour überdurchschnittlich oft über Direktnachrichten geteilt und mit Lesezeichen markiert, weiß Hoffmann. „Daraus schließen wir, dass das Video für viele neue Studierende tatsächlich interessant und nützlich war.“ Außerdem habe man ein klares Signal senden wollen, dass sich die Fachschaft in der Pandemie umso mehr Mühe geben will, etwas für die Erstsemester zu tun.
Ganz virtuell sollte der Semesterstart aber doch nicht verlaufen. Zum Semesterbeginn hatte die Fachschaft auch einige wenige Präsenzveranstaltungen vor. Das ausführliche Hygienekonzept war schon geschrieben, als die steigende Corona-Inzidenzrate doch noch alles kippte. Die GeKoSka lassen sich aber nicht entmutigen: Ein Pub-Quiz, ein Sektempfang und Infoveranstaltungen und ein Frühstück gibt es trotzdem – allerdings sämtlich per Videokonferenzdienst „Zoom“.