Abschied und Neuanfang
Den Auftakt des Abends machte Forschologicum-Altmeister Christian Bode, der in einer humorvollen Inszenierung als Doktor Faust seinen Abschied als Ensemble-Chef und Moderator feierte. Sein "Famulus" Prof. Dr. Andreas Archut führte ihn mit einer passenden Faust-Anspielung gemeinsam mit "Gretchen" Nina Lemmens von der Bühne. In Zukunft werden Archut und Lemmens das Forschologicum gemeinsam moderieren.
Mit Blick auf den bevorstehenden Bundestagswahl war Humor trotz der ernsten politischen und Weltlage ein großes Thema. Stephan Eisel zog mit seinem Beitrag „Wer die Wahl hat…“ Parallelen zwischen früheren und aktuellen Wahlkämpfen – musikalisch untermalt mit bekannten Klassikern. Als selbsternannte Parteichefs einer rheinischen Volkspartei träumten Andreas Archut und Georg Scholl in ihrem Sketch „Alternative fürs Rheinland“ von der Regierungsübernahme – inklusive der Lösung aller irdischen Probleme auf rheinische Art.
Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch glänzte in einer neuen Paraderolle als amtsmüder Minister, der im Schwank „Der Minister und das Ampel-Aus: Wie es wirklich war“ gemeinsam mit Geschäftsführerin Dr. Martina Krechel-Engert und den Referenten Jonas Fehres und Niklas Almasi tiefe Einblicke in die Mechanismen der Politik gewährte. Auch Hochschulratsvorsitzender Dr. Georg Schütte, der wieder in die Rolle des Gastwissenschaftlers Luigi Pericoloso schlüpfte, nahm die jüngsten politischen Ereignisse aus einer kriminalwissenschaftlichen Perspektive aufs Korn – eine humorvolle wie scharfsinnige Abrechnung mit dem Bruch der Ampelkoalition.
Musikalische und tänzerische Höhepunkte
Für Bewegung und Rhythmus sorgte die Hip-Hop-Gruppe des Hochschulsports der Uni Bonn unter der interimistischen Leitung von Josephin "Joe" Beer mit heißen Beats und energiegeladenem Tanz. Paul Hombach zeigte mit seinem Improvisationskabarett, dass Musik und Wissenschaft eine perfekte Symbiose eingehen können – von Beethoven bis Bob Marley verschmolz er Karneval und Wissenschaft musikalisch auf höchstem Niveau zu einer unwiderstehlichen Mischung.
Bürokratie, Aliens und das Poppelsdorfer Dreigestirn
Ein weiteres Highlight war der Sketch "BufBüA-WissO – die zweite" von Annette Julius und Roman Luckscheiter, Generalsekretär*innen der Studienstiftung und der Deutschen UNESCO-Kommission. Sie führten das Publikum in die absurde Welt der Bürokratie ein und zeigten, was herauskommt, wenn Bürokraten den Bürokratieabbau organisieren sollen. Als Poppelsdorfer Dreigestirn zog erstmals eine Abordnung der frisch umbenannten Agrar-, Ernährungs- und Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät in die Springmaus ein. Dr. Birgit Hoegen als Prinz, Jutta Wolter-Sadlers als Bauer und Alt-Dekan Prof. Dr. Peter Stehle als Jungfrau Demetra I. präsentierten die nicht immer reibungslose Dreisamkeit der früheren Landwirtschaftlichen Fakultät. Einen intergalaktischen Abschluss lieferte das Duo Gesine Born und Andreas Archut mit „Unheimliche Begegnung der jecken Art“. Als Aliens, die eine Karnevalssitzung analysieren, fanden sie neue Interpretationen für das Verhalten der Rheinländer auf.
Am Ende des unterhaltsamen Abends fanden sich alle Akteur*innen wieder auf der Bühne zusammen, um mit dem gemeinsamen Lied "Superjeile Zick" das 20. Forschologicum gebührend ausklingen zu lassen. Doch eines ist sicher: Dieses Forschologicum wird Folgen haben! Man darf gespannt sein, wer sich im nächsten Jahr mit welchen Beiträgen auf die närrische Bonner Wissenschaftsbühne traut!
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