21. Oktober 2024

Zeiten und Wunder im P26 Zeiten und Wunder im P26: Uni Bonn eröffnet feierlich ihr neues Haus des Wissens und der Forschung

Uni Bonn eröffnet feierlich ihr neues Haus des Wissens und der Forschung in der Poststraße 26

Hier treffen ab sofort Forschung, Lehre und Öffentlichkeit aufeinander: Die Universität Bonn hat feierlich das P26, kurz für Poststraße 26, mitten in der Innenstadt eröffnet – ein Haus des Wissens und der Forschung. Das angemietete ehemalige Kaufhaus wird künftig zwei Universitätsmuseen, das Global Heritage Lab und den Infopunkt der Universität beherbergen. Für die Allgemeinheit öffnet das P26 zum ersten Mal am Mittwoch, 23. Oktober 2024.

Freude bei allen Beteiligten: Das P26, das neue Haus des Wissens und der Forschung der Universität, wird feierlich eröffnet.
Freude bei allen Beteiligten: Das P26, das neue Haus des Wissens und der Forschung der Universität, wird feierlich eröffnet. © Volker Lannert/Uni Bonn
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Munteres Stimmengewirr und Gläserklirren drang am Freitagabend bei der feierlichen Eröffnungsveranstaltung des P26 auf die Poststraße hinaus; die Stimmung bei den Verantwortlichen, den Organisator*innen und geladenen Gästen war ausgelassen.

Auch dem Rektor der Universität, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, war seine Freude über die Eröffnung des neuen Prestigeobjektes der Universität anzusehen. "Als Exzellenzuniversität gehen wir bei der Wissenschaftskommunikation neue und innovative Wege. Die Eröffnung von P26 ist hierbei ein Meilenstein. Mitten in der Stadt wird die Faszination Wissenschaft für alle Bürgerinnen und Bürger sichtbar, greifbar und erlebbar.“

Jede Etage hat seine eigene Geschichte

Auf vier Etagen lädt das P26 Besucherinnen und Besucher ein, verschiedene Epochen zu erkunden, neue Sichtweisen auf vermeintlich altbekanntes zu erlangen, Informationen über die Universität zu erfragen – oder sich, zukünftig, bei einem Kaffee zu entspannen. Bereits am Eröffnungsabend sah man die Gäste mit einem Getränk in der Hand interessiert durch das Gebäude schlendern, wie sie die verschiedenen Exponate und Ausstellungsstücke in der besonderen Atmosphäre auf sich wirken ließen oder an einer der angebotenen Führungen teilnahmen.

Konzeptionell unterstützt wurde die Universität Bonn bei der Entwicklung und Transformation des Gebäudes von dem preisgekrönten Berliner Büro für museale und urbane Szenografie chezweitz (u.a. Jüdisches Museum Berlin, DHM Berlin, Moderna Museet, Stockholm), das auch die szenografischen Einbauten gestaltet hat.

Auf Spurensuche im Erdgeschoss

Wer das P26 im Erdgeschoss betritt, landet direkt im Knowledge Lab Uni Bonn (KLUB), eine Ausstellungsfläche, auf der künftig die 30 wissenschaftlichen Sammlungen der Universität, ihre Exzellenzcluster, Transdisziplinären Forschungsbereiche sowie andere Einrichtungen ihre Arbeit in Wechselausstellungen vorstellen. Den Anfang macht eine Sonderausstellung „Auf Spurensuche in den Museen und Sammlungen der Universität Bonn. Objektgeschichten“: Forscher und Forscherinnen haben sich auf Spurensuche begeben, um die Herkunft und die Erwerbsgeschichte der Objekte zu ergründen, eben die Provenienz zu erforschen. Sie fragen: Wer hat die Objekte wann und wie gesammelt oder erworben? Wie und warum sind sie an die Universität Bonn gekommen? Auch die Frage, wie Museen mit Objekten aus sensiblen Kontexten angemessen umgehen können, wird in der Ausstellung beleuchtet.

Auch der Infopunkt der Universität, die erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Universität, ist im Erdgeschoss des P26 zu finden. Zukünftig wird auch ein Café die Besucherinnen und Besucher zum Verweilen einladen.

Erste Etage: Koloniales Erbe im Fokus

Ein Stockwerk weiter oben setzt sich das Global Heritage Lab kritisch mit Museen und Kulturerbe auseinander. Das Lab fördert die Entwicklung von innovativen Zugängen zur Aufarbeitung kolonialer Vergangenheiten und unterstützt kooperative Formen des Forschens und Lehrens. Historisch unterdrückte Wissensbestände stehen dabei im Zentrum. Welche Mensch-Umwelt-Beziehungen existieren jenseits europäischer Vorstellungen von Natur und Kultur? Wie werden Kontakt- und Konfliktgeschichten global verhandelt? Wie prägen historisch gewachsene Vorstellungen des Eigenen und des Fremden unser Zusammenleben heute? Und wie können wir in Zeiten von ökologischen und gesellschaftlichen Krisen gemeinschaftlich Zukunft schaffen?

Aktuell ist die mit Studierenden kuratierte Ausstellung „Globale Verflechtungen in den Sammlungen der Universität Bonn“ zu sehen.

Zweite Etage: Skulpturen und Werke der Goldschmiedekunst

Ein paar Schritte die Treppe weiter hinauf und schon steht man im Paul-Clemen-Museum (PCM): Das Kunstmuseum der Universität Bonn veranstaltet an seinem neuen Standort auch Ausstellungen, insbesondere zu aktuellen Themen und zur zeitgenössischen Kunst. Gezeigt werden Abformungen von Skulpturen und Werke der Goldschmiedekunst. Ihr Erwerb durch Paul Clemen (1866–1947) begann noch vor dem Ersten Weltkrieg. Heute dürfte die Sammlung eine der größten ihrer Art an einer Universität im deutschsprachigen Raum sein. Wie die Ausstellungen, dienen auch die hier präsentierten Hauptwerke verschiedenster Epochen vom Mittelalter bis zur Moderne Forschung und Lehre zugleich.

Dritte Etage: Das Ägypten der Pharaone

Auf der dritte Etage angekommen, tauchen Besucherinnen und Besucher des P26 in das Land der Pharaone. Das Ägyptische Museum bietet mit seinen rund 1000 Exponaten ein kulturhistorisches Panorama des pharaonischen Ägypten, darunter Highlights, die in keinem anderen Museum außerhalb Ägyptens zu sehen sind. Es ist zudem die größte Sammlung von Aegyptiaca in Nordrhein-Westfalen. Besondere Schwerpunkte liegen auf Ergebnissen Bonner Forschungen sowie auf dem weiten Feld der Aneignungsphänomene. Diesen wird anhand ausgewählter Schenkungen und Leihgaben aus Privatsammlungen in einem „Kabinett des Sammelns“ Rechnung getragen. Der benachbarte Seminarraum im P26 mit Studiensammlung dient der studentischen Ausbildung, aber auch für Vorträge, Sonderausstellungen, Workshops und andere Veranstaltungen. 

 

Öffnungszeiten: Die Museen in P26 haben ab dem 23. Oktober mittwochs bis freitags geöffnet von 14 bis 18 Uhr.

Die Ausstellung im Erdgeschoss kann montags bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei. Gruppenführungen können auf Anfrage gebucht werden. Für Schulen werden spezielle Führungen und Workshops angeboten.

Öffnungszeiten Infopunkt: Der Infopunkt in P26 ist ab dem 23. Oktober 2024 montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr erreichbar. Der frühere Infopunkt im Hauptgebäude ist geschlossen.

Weitere Informationen sowie anstehende Veranstaltungen finden Sie hier.

Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, bei seiner Eröffnungsrede im P26.
Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, bei seiner Eröffnungsrede im P26. © Volker Lannert/Uni Bonn
Alma Hannig, Sammlungskoordinatorin der Universität Bonn, freute sich sichtlich über die zahlreichen Gäste und das Interesse an der Sonderausstellung „Auf Spurensuche in den Museen und Sammlungen der Universität Bonn. Objektgeschichten“, die zukünftig im Erdgeschoss des P26 zu sehen sein wird.
Alma Hannig, Sammlungskoordinatorin der Universität Bonn, freute sich sichtlich über die zahlreichen Gäste und das Interesse an der Sonderausstellung „Auf Spurensuche in den Museen und Sammlungen der Universität Bonn. Objektgeschichten“, die zukünftig im Erdgeschoss des P26 zu sehen sein wird. © Volker Lannert/Uni Bonn
Interessiert folgten die geladenen Gäste der Vorstellung des Hauses und den verschiedenen Etagen.
Interessiert folgten die geladenen Gäste der Vorstellung des Hauses und den verschiedenen Etagen. © Volker Lannert/Uni Bonn
Das preisgekrönte Berliner Büro für museale und urbane Szenografie chezweitz, am Abend vertreten durch die Geschäftsführer Dr. Sonja Beeck und Detlef Daiber-Weitz, hat die Exzellenzuniversität Bonn konzeptionell bei der Entwicklung und Transformation des ehemaligen Kaufhauses beraten und die szenografischen Einbauten gestaltet.
Das preisgekrönte Berliner Büro für museale und urbane Szenografie chezweitz, am Abend vertreten durch die Geschäftsführer Dr. Sonja Beeck und Detlef Daiber-Weitz, hat die Exzellenzuniversität Bonn konzeptionell bei der Entwicklung und Transformation des ehemaligen Kaufhauses beraten und die szenografischen Einbauten gestaltet. © Volker Lannert/Uni Bonn
Jun.-Prof. Dr. Julia Binter, Argelander-Professorin für Kritische Museums- und Heritage Studien an der Uni Bonn, stellte das neue Global Heritage Lab vor, das sich kritisch mit Museen und Kulturerbe auseinandersetzt.
Jun.-Prof. Dr. Julia Binter, Argelander-Professorin für Kritische Museums- und Heritage Studien an der Uni Bonn, stellte das neue Global Heritage Lab vor, das sich kritisch mit Museen und Kulturerbe auseinandersetzt. © Volker Lannert/Uni Bonn
Impressionen aus der zweiten Etage des P26: Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck, Direktor des Paul-Clemen-Museums des Kunsthistorischen Instituts der Uni Bonn, bei einer ersten Führung zwischen den zahlreichen Gipsabdrücken berühmter Skulpturen.
Impressionen aus der zweiten Etage des P26: Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck, Direktor des Paul-Clemen-Museums des Kunsthistorischen Instituts der Uni Bonn, bei einer ersten Führung zwischen den zahlreichen Gipsabdrücken berühmter Skulpturen. © Volker Lannert/Uni Bonn
Prof. Dr. Ludwig D. Morenz, Professor für Ägyptologie, führte die Gäste im Anschluss durch die neuen Ausstellungsräume des Ägyptischen Museums.
Prof. Dr. Ludwig D. Morenz, Professor für Ägyptologie, führte die Gäste im Anschluss durch die neuen Ausstellungsräume des Ägyptischen Museums. © Volker Lannert/ Uni Bonn
Ein Ort zum Fragen, Diskutieren und Austauschen – das war das P26 bereits am Eröffnungsabend, wie hier im Global Heritage Lab.
Ein Ort zum Fragen, Diskutieren und Austauschen – das war das P26 bereits am Eröffnungsabend, wie hier im Global Heritage Lab. © Volker Lannert/ Uni Bonn
Faszination Wissenschaft erleben: Das ist das Ziel des P26, das ab dem 23. Oktober 2024 auch für die Allgemeinheit die Türen öffnet.
Faszination Wissenschaft erleben: Das ist das Ziel des P26, das ab dem 23. Oktober 2024 auch für die Allgemeinheit die Türen öffnet. © Volker Lannert/Uni Bonn
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