Das Corona-Virus Sars CoV-2, das die Erkrankung COVID-19 auslöst, wird beim Sprechen, Husten und Niesen über die Atemluft in die Umgebung verbreitet. Daher liegt es nahe, eine Mund-Nasen-Bedeckung als mechanische Barriere bzw. Bremse zu tragen. Im letzten Epidemiologischen Bulletin des RKI sowie in den vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlichen Arbeitsschutzstandards, wird ausdrücklich das Tragen solcher Mund-Nasen-Bedeckungen empfohlen.
In der jetzigen Corona-Krise ist jede helfende Hand in der Krankenversorgung unschätzbar. So riefen die Medizinische Fakultät der Universität Bonn und das Universitätsklinikum Bonn Ende März Studierende der Medizin dazu auf, aktiv mitzuhelfen. Kurz darauf konnten über 80 Medizinstudierende der höheren Semester, die bereits über klinische Erfahrungen verfügen, als Aushilfe eingestellt werden. Sie alle wollen die Teams der Intensivbereiche, Stationen und Funktionsbereiche tatkräftig unterstützen und so entlasten. So können sich die erfahrenen Pflegefachkräfte noch besser um Schwerstkranke kümmern.
Prof. Dr. Frank Giordano leitet jetzt die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie als neuen eigenständigen Bereich im Universitätsklinikum Bonn. Der Spezialist für Präzisionsbestrahlung und intraoperative Bestrahlung von bösartigen Tumoren war schon früh eng mit der Forschung verwurzelt. So war er bereits als Student am Deutschen Krebszentrum in Heidelberg und anschließend am Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen tätig. „Mir ist wichtig translational – also zwischen Labor und Krankenbett – unterwegs zu sein. Denn jeder Krebspatient braucht ein individuelles Konzept und somit auch einen Zugang zu innovativen Forschungsprojekten“, sagt Prof. Giordano, der unter anderem mit einer Auszeichnung der amerikanischen Gesellschaft für Radioonkologie (ASTRO) und einer Ehrenmitgliedschaft in der Spanischen Gesellschaft für Radioonkologie (SEOR) auch international Anerkennung hat. Am Standort Bonn möchte der 40-Jährige die Strahlentherapie mit dem Ziel optimieren, Krebspatienten eine personalisierte und noch effektivere Behandlung anbieten zu können. Prof. Giordano kommt jetzt von der Universitätsmedizin Mannheim. Dort war er kommissarischer Klinikdirektor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie.
Ein Ansatzpunkt bei der Erforschung von Behandlungsmöglichkeiten zur Alzheimer-Erkrankung sind Mikroglia. Das sind Zellen, die im Gehirn Abfallstoffe abbauen, Infektionen bekämpfen und auch Entzündungen beeinflussen. Die LIFE & BRAIN GmbH, ein Translationsunternehmen der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Bonn, hat kürzlich beim Europäischen Patentamt eine Patentanmeldung für eine verbesserte Technologie zur großmaßstäblichen Gewinnung menschlicher Mikroglia aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSCs) eingereicht.
Das Modellvorhaben „Medizin neu denken“ der Universitäten Bonn und Siegen soll für zunächst ein weiteres Jahr fortgesetzt werden – diese Nachricht hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen den beiden Universitäten Bonn und Siegen mitgeteilt.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden die meisten Grünlandökosysteme in Mitteleuropa durch höhere Düngergaben und durch häufigeres Mähen oder Beweiden verändert. Diese Landnutzungs-Intensivierung hat dazu geführt, dass diese Ökosysteme mehr Futter produzieren. Allerdings ging dadurch die Diversität der Arten zurück. Sind damit auch Einschränkungen in den Ökosystemleistungen verbunden? Diese Fragen wollen nun Wissenschaftlerinnen aus Vegetationsökologie und Fernerkundung der Universität Bonn gemeinsam untersuchen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben „Sensing Biodiversity Across Scales“ (SEBAS) in den nächsten drei Jahren mit rund 450.000 Euro.
Noch vor einigen Wochen war das “Insektensterben” in aller Munde. Die Wissenschaft diskutierte im Wesentlichen drei Ursachen: die Zerstörung der Habitate, Pestizide in der Landwirtschaft und den Rückgang der Futterpflanzen für Insekten. Ein Forscherteam der Universitäten Bonn und Zürich sowie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL haben nun erstmals nachgewiesen, dass im Kanton Zürich die Diversität der Futterpflanzen für Insekten in den vergangenen rund 100 Jahren dramatisch abgenommen hat. Damit fehlt für Bienen, Fliegen und Schmetterlinge zunehmend die Nahrungsgrundlage. Die für ganz Mitteleuropa repräsentative Studie wurde nun im Journal „Ecological Applications“ veröffentlicht.
Die Struktur von Enzymen entscheidet darüber, wie sie lebenswichtige Vorgänge wie etwa die Verdauung oder die Immunabwehr steuern. Denn die Eiweißverbindungen sind nicht starr, sondern können über bewegliche „Scharniere“ ihre Form verändern. Welche Form Enzyme einnehmen, kann davon abhängen, ob ihre Struktur im Reagenzglas oder in der lebenden Zelle gemessen wird. Das haben Physikochemiker der Universität Bonn an YopO, einem Enzym des Pesterregers, herausgefunden. Dieses grundlegende Ergebnis, das nun im Journal „Angewandte Chemie“ veröffentlicht wurde, ist potenziell auch für die Wirkstoffforschung interessant.