Bei Covid-19-Kranken bildet der Stoffwechsel bestimmte energiereiche Verbindungen, Ketonkörper genannt, in zu geringer Menge. Zwei wichtige Zelltypen im Immunsystem benötigen diese Energieträger jedoch, um ausreichend schlagkräftig gegen das Virus vorzugehen. Vielleicht erklärt dieser Befund, warum manche Menschen so viel schwerer erkranken als andere. In diese Richtung deutet zumindest eine Studie unter Federführung der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn. Die Ergebnisse sind jetzt in der Zeitschrift Nature erschienen. Sie machen auch Hoffnung auf neue Therapien.
Der Physiker Rudolph Clausius zählt zu den herausragendsten Köpfen der Naturwissenschaften des 19. Jahrhunderts. Er gilt auch als weiser Vordenker der Nachhaltigkeit. Zwei Jahrzehnte war Clausius Professor für Physik an der Universität Bonn. Das Universitätsmuseum zeigt bis zum 23. Dezember 2022 eine Ausstellung aus Anlass seines 200. Geburtstages.
Gute Nachrichten für die Universität Bonn: Vier Wissenschaftler erhalten einen begehrten Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) und damit jeweils eine Förderung in Millionenhöhe für die kommenden fünf Jahre. Prof. Dr. Valentin Blomer vom Mathematischen Institut empfängt einen sogenannten Advanced Grant, Prof. Dr. Claude Duhr vom Physikalischen Institut einen Consolidator Grant. Jeweils einen Starting Grant erhalten Dr. Julian Schmitt vom Institut für Angewandte Physik und Prof. Dr. Georg Oberdieck vom Mathematischen Institut.
Nicht nur im Meer, sondern auch in unseren Böden befindet sich „unsichtbares“ Plastik – Nanoplastik. Das ist ein Problem, da es von Pflanzen aufgenommen und so in die Nahrungskette gelangen kann. Aber wie viel davon verbirgt sich überhaupt im Boden? Um das herauszufinden, möchte Dr. Melanie Braun von der Universität Bonn eine neue Methode entwickeln. Für ihr innovatives Vorhaben hat die Nachwuchswissenschaftlerin jetzt den mit 50.000 Euro dotierten Klaus-Töpfer-Forschungspreis erhalten – intern vergeben durch den Transdisziplinären Forschungsbereich „Innovation und Technologie für eine nachhaltige Zukunft“ (TRA Sustainable Futures) der Universität Bonn. Der Namensgeber Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister und Vorreiter der Klimapolitik, war bei der Preisverleihung zu Gast.
Die vier römischen Legionsstützpunkte in Bonn, Neuss, Xanten und Nijmegen tragen noch immer ungeborgene Wissensschätze über das facettenreiche Leben der Römer am Niederrhein in sich. Diese zu entschlüsseln und für nächste Forschergenerationen zu bewahren, ist Ziel eines Teams unter der Federführung des Archäologen Prof. Dr. Jan Bemmann von der Universität Bonn. Große Unterstützung erhält das Projekt jetzt durch das von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte Forschungsprogramm der Wissenschaftsakademien: Als eines von fünf neu geförderten Langfristvorhaben erhält es rund zehn Millionen Euro für die kommenden 18 Jahre.
Forschende der Universitäten Bonn und Osnabrück haben ein Protein entdeckt, dessen Defekt bei Fliegen zu Bewegungsstörungen führt. Zuvor war das Eiweiß auch schon bei menschlichen Patienten mit einer Parkinson-Erkrankung aufgefallen. Man wusste bislang aber nicht, welche Funktion es in der Zelle hat. Die Studie liefert nun eine Antwort auf diese Frage. Die Arbeit, an der auch das Universitätsklinikum Aachen beteiligt war, ist nun in der Zeitschrift Science Advances erschienen.
Wie können neue und umweltfreundliche Materialien entwickelt, getestet und optimiert werden? Und wie lassen sich Primärrohstoffe bestmöglich wiederverwenden? Um industrielle und universitäre Forschungsgruppen in diesen Fragen zu unterstützen, haben sich jetzt mehr als 50 Forschungsinfrastrukturen in Europa aus dem Bereich Materialanalyse und -forschung zusammengeschlossen. Darunter sind auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Universität Bonn. Sie bringen für die strategische Nachhaltigkeitsforschung eine sozialwissenschaftliche Perspektive ein und erhalten dafür 317.000 Euro. Insgesamt stellt die Europäische Kommission 13,6 Millionen Euro für das Projekt bereit.
Der Einsatz von Antibiotika bei Parodontitis erfolgt aufgrund der bedrohlich ansteigenden bakteriellen Resistenzlage nur bei ausgewählten Patienten mit aggressiven Verlaufsformen. In einer Studie konnte PD Dr. Raluca Cosgarea jetzt zeigen, dass mit Blick auf diesen Hintergrund die medizinisch erforderliche Gabe von Antibiotika reduziert werden kann. Dafür erhielt die Oberärztin an der Klinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde am Universitätsklinikum Bonn (UKB) den 1. Platz beim 2022 Jaccard-EFP-europäischen Forschungspreis für Parodontologie, der mit knapp 10.000 Euro dotiert ist. Die 41-Jährige ist die erste Frau überhaupt, die den höchsten wissenschaftlichen Preis der europäischen Fachgesellschaft „European Federation of Periodontology“ erhalten hat.