„Wir müssen versuchen, neue Quellen für Antibiotika zu erschließen“
Sie sind die wichtigste Waffe gegen bakterielle Infektionen und regelrechte Wunderkugeln, wie sie Mediziner Paul Ehrlich einst nannte: Antibiotika. Umgekehrt haben Bakterien ausgeklügelte Tricks und Strategien, um der Wirkung von Antibiotika zu entkommen. Das macht den unbedachten Einsatz solcher Medikamente zur Gefahr, denn Resistenzen können die Folge sein. Mit der derzeit laufenden „World Antimicrobial Awareness Week“ möchte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Problematik zunehmender Antibiotikaresistenzen aufmerksam machen. Prof. Dr. Tanja Schneider und ihr Team vom Institut für Pharmazeutische Mikrobiologie der Universität Bonn unterstützen die Aktion – am 24. November, dem „Go Blue Day“ der Aktionswoche sieht man die Forschenden und ihr Institutsgebäude in blau, der Farbe der WHO. Auch fallen Banner an der Mensa, dem Studierendensekretariat und dem Universitätsklinikum ins Auge. Aufgehängt hat sie der Sonderforschungsbereich TRR261 „Antibiotic CellMAP“, ein gemeinsamer Verbund der Universitäten Bonn und Tübingen. Im Interview spricht Tanja Schneider über die Wichtigkeit, Antibiotika richtig einzusetzen und wie schwer es ist, neue Antibiotika zu finden.
Ein Jahr Fairtrade-University Bonn
Die Universität Bonn hat allen Grund zum Feiern: Schon 1 Jahr darf sie sich nun „Fairtrade-University“ nennen. Die Auszeichnung wird an Hochschulen vergeben, die sich für fairen und nachhaltigen Handel und Konsum einsetzen. So verkauft das Studierendenwerk Bonn fair gehandelten Kaffee, Tee und Schokolade und die studentische Initiative organisiert Aktionen wie ein Torwandschießen im Hofgarten. Dabei wurden Passanten und Uni-Angehörige im Rahmen des Aktionsmonats „Sustainable September“ auf schlechte Produktionsbedingungen für Sportartikel und die Missachtung von Menschenrechten in den Herstellungsländern aufmerksam gemacht.
Wikinger, Tornados und Berufs-Coachings für Studierende
Am Mittwoch, 1. Dezember, ist es wieder soweit: Beim Dies Academicus gibt die Universität Bonn einen Einblick in die Vielfalt der Wissenschaft. Eingeladen sind alle Hochschulmitglieder und externe Gäste. Wer Uni-Luft schnuppern möchte und neugierig ist auf die zahlreichen Vorträge, Vorlesungen und Führungen, der schmökert am besten durch das Programm.
Geschichte der Bundesanwaltschaft erforscht
Staatsdiener der Diktatur, Anwälte der Demokratie: Auf diese Formel bringt der Verlag dtv das Thema des Werkes von Prof. Dr. Friedrich Kießling (Historiker, Uni Bonn) und Prof. Dr. Christoph Safferling (Strafrechtler, Uni Nürnberg-Erlangen). Es gibt neue Forschungsergebnisse zur Geschichte der Bundesanwaltschaft wider. Das Werk ist jetzt erschienen und Prof. Dr. Kießling stand für ein Interview bereit. Er ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bonn. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist der Nationalsozialismus in der BRD.
Antarktischer Eisschild baute sich in einem Jahrzehnt ab
Nach der natürlichen Erwärmung, die der letzten Eiszeit folgte, gab es wiederholte Phasen, in denen von der Antarktis massenhaft Eisberge in den Südlichen Ozean abbrachen. Eine neue geowissenschaftliche Studie unter der Federführung der Universität Bonn zeigt nun, dass es lediglich ein Jahrzehnt gedauert hat, diesen Kipppunkt im Klimasystem in Gang zu setzen und dass der Eismassenverlust dann für viele Jahrhunderte anhielt. Begleitende Modellstudien legen den Schluss nahe, dass der heutige Eismassenverlust der Antarktis ebenfalls einen solchen Kipppunkt darstellt, der zu einem unumkehrbaren und lang anhaltenden Eisrückzug und einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels führen könnte. Die Studie ist im Fachjournal Nature Communications erschienen.
Physiker der Uni Bonn mit Pineapple Sience Award ausgezeichnet
Warum Bierdeckel nicht wie eine Frisbee-Scheibe geradeaus fliegen, haben Physiker der Universität Bonn heraus gefunden und im Sommer 2021 publiziert. Diese Gemeinschaftsleistung von Johann Ostmeyer, Christoph Schürmann und Prof. Dr. Carsten Urbach wurde nun mit dem Pinneapple Science Award in der Kategorie physics ausgezeichnet.
Neue Gruppe von antibakteriellen Molekülen entdeckt
Forscher des Karolinska Instituts, der Universität Umeå und der Universität Bonn haben eine Gruppe von Molekülen identifiziert, die eine antibakterielle Wirkung gegen viele antibiotika-resistente Bakterien haben. Da die Eigenschaften dieser kleinen Moleküle leicht chemisch verändert werden können, besteht die Hoffnung, neue, wirksame Antibiotika mit geringen Nebenwirkungen zu entwickeln. Die Ergebnisse sind nun im Journal PNAS veröffentlicht.
Digitale Mathenacht für Groß und Klein
Mathematik als unterhaltsames Abendprogramm – bequem von zu Hause aus. Das bietet die digitale „Mathenacht aus Bonn und Münster“, zu der am Freitag, 26. November, alle Interessierten eingeladen sind. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beiden Exzellenzcluster „Hausdorff Center for Mathematics“ (HCM) der Universität Bonn und „Mathematik Münster“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zeigen von 15 Uhr bis Mitternacht in Workshops und Vorträgen, wie vielfältig und faszinierend Mathematik ist. Die Veranstaltung findet per Zoom-Videokonferenz statt und ist kostenfrei.