MS-Spezialistin bringt frischen Wind in die Anatomie
Prof. Dr. Stefanie Kürten ist neue Professorin für Neuroanatomie am Anatomischen Institut des Universitätsklinikums Bonn. Die 36-jährige Nachfolgerin von Prof. Dr. Thomas Franz führt in Bonn ihre wissenschaftlichen Arbeiten rund um das Nervenleiden Multiple Sklerose (MS) fort. Für eine verbesserte Versorgung der Betroffenen ist ihr die direkte Übertragung vielversprechender Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung wichtig. Zudem setzt sie neue Akzente in der Mediziner-Ausbildung und will den Standort Bonn zu einem Zentrum für klinische Anatomie ausbauen. Ziel ist es, dort zukünftige Chirurgen in neuen Techniken wie dem roboter-assistiertem Operieren an Körperspendern zu trainieren. Neben Stanford und Yale führte ihre akademische Laufbahn sie mehrmals an die Case Western Reserve University in Cleveland/Ohio. Dort beschäftigte sich Prof. Kürten, die ursprünglich Neurologin werden wollte, erstmals mit Neuroanatomie. 2013 folgte sie im Alter von 29 Jahren dem Ruf nach Würzburg. Jetzt kommt sie von der Universität Erlangen, wo sie seit Anfang 2017 das Institut für Anatomie und Zellbiologie leitete.
Das älteste “Ortsnamenschild” der Welt
Wissenschaftler der Universität Bonn haben zusammen mit dem Ägyptischen Antikenministerium das älteste Ortsnamenschild der Welt entschlüsselt. Eine Inschrift aus der Zeit der Herausbildung des ägyptischen Staates im späten Vierten Jahrtausend v. Chr. aus dem archäologisch noch kaum erforschten Wadi el Malik östlich von Assuan trägt vier Hieroglyphen: “Domäne des Horus-Königs Skorpion”.
Konferenz zum größten Sklavenmarkt der Welt
Die Sklaverei Brasiliens versuchte man bis vor einigen Jahren als humanes Gegenstück zur Plantagensklaverei der US-Südstaaten darzustellen. Dem ist zu widersprechen: Denn bis zur Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1888 war Brasilien der größte Sklavenmarkt der Welt. Aus diesem Grund tauschen sich Forschende des Bonn Center for Dependency and Slavery Studies angesiedelt an der Universität Bonn, das den Exzellenzcluster „Beyond Slavery and Freedom“ koordiniert, bei einer internationalen Online-Konferenz am 10. und 11. Dezember mit führenden brasilianischen Wissenschaftlern über aktuelle Trends in der Sklaverei-Forschung Brasiliens aus.
International Security Forum Bonn mit hochkarätigen Gästen
Das Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Universität Bonn ist vom 1. bis 5. Dezember Gastgeber des International Security Forums Bonn 2020. Die hochkarätig besetzte Konferenz wird fünf Tage über die Zukunft der transatlantischen Beziehungen und die Herausforderungen der Pandemie diskutieren und einen strategischen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen werfen. Teile des Programms können öffentlich über Live-Stream verfolgt werden.
Brücke nach Fernost: Neue Kooperation der Uni Bonn mit Japan
Die Universität Bonn und die japanischen Nationalen Institute für die Humanwissenschaften (NIHU) haben ein Kooperationsabkommen abgeschlossen. Es regelt die Zusammenarbeit der beiden Institutionen in der Forschung und tritt zum 1. Dezember 2020 in Kraft.
Maßgeschneiderte menschliche Stammzellen
Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) haben das Potenzial, sich in die unterschiedlichsten Zelltypen und Gewebe etwa für Wirkstofftests und Zellersatztherapien zu verwandeln. Die „Kochrezepte“ für diese Umwandlung sind jedoch häufig kompliziert und schwer umsetzbar. Forscher des Zentrums für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) der TU Dresden, der Harvard University (USA) und der Universität Bonn haben einen Weg gefunden, wie sich aus den iPS systematisch hunderte verschiedene Zellen – darunter Nerven-, Bindegewebs- und Blutgefäßzellen – schnell und einfach mit Hilfe von Transkriptionsfaktoren gewinnen lassen. Diese Quelle können Wissenschaftler über die Non-Profit-Organisation Addgene nutzen. Die Ergebnisse sind nun im Journal „Nature Biotechnology“ veröffentlicht.
Lebensbilder jüdischer Akademikerinnen
Erst ab 1899 wurden Frauen an preußischen Universitäten zum Medizinstudium zugelassen, so auch in Bonn. Etliche erste Medizinstudentinnen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität kamen aus bildungsorientierten jüdischen Familien. Dank ihrer hervorragenden Studienabschlüsse ebneten sie nachfolgenden Studentinnen den akademischen Weg, ohne selbst weibliche Vorbilder gehabt zu haben. Birgit Formanski, M. A., hat 42 Lebenswege solcher Frauen zusammengetragen. Die „Lebensbilder jüdischer Akademikerinnen“ sind als Band 11 von „Medizin und Kultuwissenschaft: Bonner Beiträge zur Geschichte, Anthropologie und Ethik der Medizin“ erschienen, herausgegeben von Prof. Dr. Walter Bruchhausen und Priv.-Doz. Dr. Ralf Forsbach.
Forschungsgroßvorhaben gehen in neue Runde
Die Sonderforschungsbereiche Transregio 110 „Symmetrien und Strukturbildung in der Quantenchromodynamik“ und 1060 „Die Mathematik der emergenten Effekte“ an der Universität Bonn waren in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat nun für beide eine Weiterförderung für die nächsten dreieinhalb beziehungsweise vier Jahre beschlossen.
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