Spezialist bestrahlt Tumore messerscharf ohne Skalpell
Prof. Dr. Frank Giordano leitet jetzt die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie als neuen eigenständigen Bereich im Universitätsklinikum Bonn. Der Spezialist für Präzisionsbestrahlung und intraoperative Bestrahlung von bösartigen Tumoren war schon früh eng mit der Forschung verwurzelt. So war er bereits als Student am Deutschen Krebszentrum in Heidelberg und anschließend am Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen tätig. „Mir ist wichtig translational – also zwischen Labor und Krankenbett – unterwegs zu sein. Denn jeder Krebspatient braucht ein individuelles Konzept und somit auch einen Zugang zu innovativen Forschungsprojekten“, sagt Prof. Giordano, der unter anderem mit einer Auszeichnung der amerikanischen Gesellschaft für Radioonkologie (ASTRO) und einer Ehrenmitgliedschaft in der Spanischen Gesellschaft für Radioonkologie (SEOR) auch international Anerkennung hat. Am Standort Bonn möchte der 40-Jährige die Strahlentherapie mit dem Ziel optimieren, Krebspatienten eine personalisierte und noch effektivere Behandlung anbieten zu können. Prof. Giordano kommt jetzt von der Universitätsmedizin Mannheim. Dort war er kommissarischer Klinikdirektor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie.
Neue Perspektiven in der Alzheimer-Forschung
Ein Ansatzpunkt bei der Erforschung von Behandlungsmöglichkeiten zur Alzheimer-Erkrankung sind Mikroglia. Das sind Zellen, die im Gehirn Abfallstoffe abbauen, Infektionen bekämpfen und auch Entzündungen beeinflussen. Die LIFE & BRAIN GmbH, ein Translationsunternehmen der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Bonn, hat kürzlich beim Europäischen Patentamt eine Patentanmeldung für eine verbesserte Technologie zur großmaßstäblichen Gewinnung menschlicher Mikroglia aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSCs) eingereicht.
Neubeginn für „Medizin neu denken“ der Universitäten Bonn und Siegen in Sicht
Das Modellvorhaben „Medizin neu denken“ der Universitäten Bonn und Siegen soll für zunächst ein weiteres Jahr fortgesetzt werden – diese Nachricht hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen den beiden Universitäten Bonn und Siegen mitgeteilt.
Intensivierung des Grünlands führt zum Artenschwund
In den vergangenen Jahrzehnten wurden die meisten Grünlandökosysteme in Mitteleuropa durch höhere Düngergaben und durch häufigeres Mähen oder Beweiden verändert. Diese Landnutzungs-Intensivierung hat dazu geführt, dass diese Ökosysteme mehr Futter produzieren. Allerdings ging dadurch die Diversität der Arten zurück. Sind damit auch Einschränkungen in den Ökosystemleistungen verbunden? Diese Fragen wollen nun Wissenschaftlerinnen aus Vegetationsökologie und Fernerkundung der Universität Bonn gemeinsam untersuchen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben „Sensing Biodiversity Across Scales“ (SEBAS) in den nächsten drei Jahren mit rund 450.000 Euro.
Dramatischer Schwund an Futterpflanzen für Insekten
Noch vor einigen Wochen war das “Insektensterben” in aller Munde. Die Wissenschaft diskutierte im Wesentlichen drei Ursachen: die Zerstörung der Habitate, Pestizide in der Landwirtschaft und den Rückgang der Futterpflanzen für Insekten. Ein Forscherteam der Universitäten Bonn und Zürich sowie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL haben nun erstmals nachgewiesen, dass im Kanton Zürich die Diversität der Futterpflanzen für Insekten in den vergangenen rund 100 Jahren dramatisch abgenommen hat. Damit fehlt für Bienen, Fliegen und Schmetterlinge zunehmend die Nahrungsgrundlage. Die für ganz Mitteleuropa repräsentative Studie wurde nun im Journal „Ecological Applications“ veröffentlicht.
Ein “Korsett” für die Enzymstruktur
Die Struktur von Enzymen entscheidet darüber, wie sie lebenswichtige Vorgänge wie etwa die Verdauung oder die Immunabwehr steuern. Denn die Eiweißverbindungen sind nicht starr, sondern können über bewegliche „Scharniere“ ihre Form verändern. Welche Form Enzyme einnehmen, kann davon abhängen, ob ihre Struktur im Reagenzglas oder in der lebenden Zelle gemessen wird. Das haben Physikochemiker der Universität Bonn an YopO, einem Enzym des Pesterregers, herausgefunden. Dieses grundlegende Ergebnis, das nun im Journal „Angewandte Chemie“ veröffentlicht wurde, ist potenziell auch für die Wirkstoffforschung interessant.
Homeoffice: 10 Tipps von Uni-Betriebsärztin Dr. Tanja Menting
Aufgrund der Corona-Pandemie arbeiten und studieren aktuell so viele Universitätsangehörige wie noch nie zuvor in den eigenen vier Wänden. Wie kann das Homeoffice sicher, gesund und effektiv gestaltet werden? Dazu gibt die leitende Betriebsärztin der Universität Bonn und des Universitätsklinikums, Dr. Tanja Menting, im Rahmen der Serie „Lebenszeichen – Wir bleiben im Gespräch!“ gemeinsam mit dem Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V. einige Empfehlungen.
Über die politische Dimension der Quarantäne – ein Blick zurück
Die Geschichte der Quarantäne ist eine Geschichte der Macht und Fremdenfeindlichkeit. Darüber reflektiert Dr. Lisa Hellman, Wissenschaftlerin am Exzellenzcluster "Beyond Slavery and Freedom" der Universität Bonn, in ihrem Beitrag zur Reihe "Lebenszeichen".