15. Juni 2022

Diversity Days sensibilisieren für Vielfalt, Offenheit und Toleranz Rund um den Deutschen Diversity Tag rückte die Uni Bonn die Themen Chancengerechtigkeit und Diversität in den Fokus

Rund um den Deutschen Diversity Tag rückte die Uni Bonn die Themen Chancengerechtigkeit und Diversität in den Fokus

Die Charta der Vielfalt hat die Universität Bonn nicht nur unterschrieben, sondern möchte erreichen, dass alle Beschäftigten und Studierenden davon wissen und die damit verbundenen Ideen und Werte weitertragen. Zum Aktionstag der Charta der Vielfalt, dem Deutschen Diversity Tag am 31. Mai, veranstaltete das Prorektorat für Chancengerechtigkeit und Diversität gemeinsam mit der Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität deshalb die sogenannten Diversity Days.

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Alle Uniangehörigen waren drei Tage lang eingeladen, Diversität aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen und Denkanstöße zu geben, wie ein inklusiver Campus aussehen könnte. Vielfältige Perspektiven in Studium, Forschung und Lehre sowie die Achtung von individuellen Lebensentwürfen sind für die Uni Bonn von zentraler Bedeutung. Mit den Diversity Days sollte ein Zeichen gesetzt werden – für Vielfalt, Offenheit und Toleranz.


Diversität an allen Stellen der Uni mitdenken

„Ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Umfeld sind die Voraussetzungen für Chancengerechtigkeit. Die Unterschiedlichkeit der Beschäftigten, der Studierenden und der Lehrenden macht uns aus, neue Perspektiven und andere Standpunkte bringen uns voran“, so Prof. Dr. Irmgard Förster, Prorektorin für Chancengerechtigkeit und Diversität. Sie verstehe Vielfalt als Bereicherung für Studium, Forschung sowie die Arbeitswelt und setze sich deshalb aktiv für einen offenen und toleranten Campus ein.

Das Team des Prorektorats und der zugehörigen Stabsstelle fokussiert sich zunächst auf vier Aspekte, um Chancengerechtigkeit und Diversität zu fördern: die Gleichstellung der Geschlechter besonders in Leitungspositionen, die Erleichterung des Zugangs zu Bildung auch für Personen aus nicht-akademischen Haushalten, die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie, Studium, Wissenschaft und Beruf sowie den Diskriminierungsschutz.

Prorektorin Förster dazu: „Mir ist wichtig, dass wir Diversität an allen Stellen der Uni mitdenken. Ein Beispiel sind der Schutz vor sexualisierten Belästigungen und Diskriminierungen an Universitäten, neue Arbeitsmodelle wie Tandem-Führung als Chance, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Denken wir beispielsweise an Uni-Angehörige, die mit einem anderen Pronomen angesprochen werden möchten als wir es vermuten, oder Kolleg*innen, die eine Erkrankung verschweigen, obwohl sie sie jeden Tag beschäftigt und teilweise beeinträchtigt. Diversität hat viele Facetten. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen. Für mehr Vielfalt auf dem Campus versuchen wir alle Blickwinkel zu betrachten.“

Doch dafür gilt es zunächst alle möglichen Benachteiligungen und alle Bedarfe zu kennen. Veranstaltungen wie die Diversity Days sollen dazu beitragen, sämtliche Interessen kennenzulernen und zu erfahren, wo es in puncto „inklusive Uni“ Luft nach oben gibt. Die Studierenden Clara Brockerhonn, Rieke Rudolph und Anuschka Torschl kamen in ihrer Mittagspause zufällig vorbei. Waren eigentlich gar nicht auf Inputliefern eingestellt. Ideen lieferten sie trotzdem. Weil ihnen ein paar Dinge auffallen, wenn sie an der Uni unterwegs sind: „Mehr weibliche Dozierende in der Politischen Wissenschaft und der Literaturwissenschaft, das wäre toll. Non-binäre Toiletten und Barrierefreiheit sollte die Uni auf jeden Fall direkt mitdenken, wenn sie jetzt großflächig saniert oder neu baut.“ Ein weiterer Verbesserungsvorschlag: Die Speisen in der Mensa mehrsprachig kennzeichnen. Als Zeichen für Offenheit und Teilhabe.

„Alle Geschlechterformen sollten ihren Platz haben“

Oliwier Janczak, Elis Marder, Sofia Miller und Keill Schmidt waren auf dem Weg von einem Hörsaal in den anderen als sie die Stände im Arkadenhof entdeckten: „Das Tolle ist, dass man hier bei der Ausstellung mit dem Thema Diversität und den unterschiedlichen Facetten davon in Berührung kommt. Wir haben im Freundeskreis viel mit Diversität zu tun und machen deshalb gerne Stopp für einen Rundgang.“ Denn „alle Geschlechterformen sollten ihren Platz haben“. Von der Uni wünschen sie sich Flexibilität: „Institutionen sind oft in alten Strukturen verankert. Der Mensch ist aber in einem ständigen Entwicklungszustand. Es gibt keine Standards. Folglich muss sich auch eine Uni ständig weiterentwickeln, dynamisch sein“, so die vier. Positiv sei, dass die Uni mit dieser Veranstaltung zeige, dass ihr Zuhören und Offensein wichtig sei.

„Ich freue mich sehr über das wertvolle Feedback, das wir an den Diversity Days bekommen haben und danke allen, die so offen mit uns gesprochen haben“, so Anna Hollstegge, Leiterin der Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität. Die Impulse nimmt sie mit in die Strategie- und Maßnahmenplanung mit dem Prorektorat, die sich den Diversity Days anschließt. Die zu erarbeitenden Maßnahmen sollen ein Umfeld gewährleisten, das von gegenseitigem Respekt lebt. Unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Familienform, Alter, sexueller Orientierung oder Handicap. Ziel sei eine Lern-, Lehr- und Arbeitswelt, in der es auf die Fähigkeiten jeder Person ankommt, die neue Chancen für die Innovations- und Zukunftsfähigkeit der Universität bietet.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Irmgard Förster

Prorektorat für Chancengerechtigkeit und Diversität

Tel.: +49 228 73 5886

E-Mail: prorektorin.foerster@uni-bonn.de

https://www.chancengerechtigkeit.uni-bonn.de/de/

In seiner Eröffnungsrede
In seiner Eröffnungsrede - betonte Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch, Diversität und Chancengerechtigkeit seien die Voraussetzung für beste Forschung und Lehre. Leider bestimme immer noch die soziale Herkunft über den Bildungszugang. © Volker Lannert/Uni Bonn
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