Ohne jede Vorwarnung jagte ein Schmerz wie von einem Messerstich durch sein Knie. Der Kniestrecker-Muskel war am Übergang zur so genannten Patellarsehne leicht eingerissen. Das Bindegewebsseil befestigt diesen Oberschenkelmuskel über das Kniegelenk hinweg am Schienbein und überträgt so die Muskelkraft. Doch Sommershof konnte sein linkes Knie nur noch unter starken Schmerzen strecken: "Mein Traum, die Titel im Triathlon und Offenwasserschwimmen bei den diesjährigen World Police & Fire Games im australischen Adelaide erneut zu verteidigen, schienen geplatzt."
Sofort suchte er die Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie auf, die den Polizisten bereits wegen krampfartiger Schmerzen in der Schulter behandelte. "Nach der Diagnose Muskelfaserriss war es wichtig weitere Blutungen in den Muskel zu verhindern. Denn deren Ausmaß entscheidet, ob der Muskelfaserriss schnell heilt oder nicht", sagt Oberarzt Dr. Michael Gemünd. Zuerst wurde das Knie 24 Stunden gekühlt und das Bein hochgelagert. Dabei verzichteten die Bonner Ärzte gänzlich auf muskelentspannende Mittel, die für eine rasche Heilung eines Muskelfaserriss schädlich sind.
Schmerzfrei dank goldener Hände
Dann begann Masseur Frank Lindner, Leiter der Bäder- und Massageabteilung, vorsichtig mit Übungen. Als ausgebildeter Sportphysiotherapeut hatte er dabei seinen Patienten ganz im Blick und stimmte alle Maßnahmen gezielt auf das sportartspezifische Bewegungsmuster des Polizisten ab. "Nur so konnte Sommershof seine optimale Belastungsfähigkeit möglichst schnell wieder erreichen", sagt Lindner. Bei so genannten isometrischen Übungen beispielsweise spannte Sommershof den Muskel gegen einen gesetzten Widerstand Lindners an ohne das Bein zu bewegen. "Dabei war es wichtig die Rissstelle nicht zu reizen. Ziel war es, wieder einen gesunden Zug auf die Sehne zu erreichen", sagt Lindner.
Nach knapp drei Wochen konnte Sommershof im März schmerzfrei nach Australien aufbrechen und seine Weltmeistertitel im Triathlon über die olympischen Distanzen " 1,5 km Schwimmen, 42 km Radfahren und 10,2 km Laufen " sowie im Offenwasserschwimmen über eine Distanz von rund drei Kilometer bei den World Police & Fire Games verteidigen. "Der Muskelfaserriss ist ausgeheilt, und es bleibt nur eine kleine Narbe. Unser Patient braucht keine bleibenden Schäden wie beispielsweise Verkalkung zu fürchten", sagt Oberarzt Gemünd. Nach einer kurzen Erholungsphase beginnt Sommershof jetzt wieder mit seinem Training. Um beim Inferno-Triathlon in der Schweiz neben etwa drei Kilometer Schwimmen und 25 Kilometern Laufen die knapp 100 Kilometer mit einem Rennrad sowie 30 Kilometer mit einem Mountain Bike bezwingen zu können, lässt Sommershof sich weiter am Bonner Universitätsklinikum betreuen: "Für mich ist das Erfolgskonzept eines Traum-Teams aus Arzt, Sportphysiotherapeut und Sportler hier voll aufgegangen."
Kontakt für die Medien:
Oberarzt Dr. Michael Gemünd
Schwerpunkt Gelenkchirurgie
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-14903
E-Mail: michael.gemuend@ukb.uni-bonn.de
Sportphysiotherapeut und Masseur Frank Lindner
Leiter der Bäder- und Massageabteilung
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-15354
E-Mail: frank.lindner@ukb.uni-bonn.de
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Erfolgstrio (v. li.): Frank Lindner, Joachim Sommershof und Dr. Michael Gemünd. Foto: Dr. Inka Väth/Uni Bonn
Bonner Polizist rennt weiter Bonner Polizist rennt weiter
Uni-Sportphysiotherapeut macht Sportler für Wettkämpfe fit
Plötzlich ein stechender Schmerz im Knie: Der dreifache Triathlon-Weltmeister der Polizisten und Feuerwehrleute (Altersklasse 40 bis 45) Joachim Sommershof musste wegen eines Muskelfaserrisses sofort sein viertägiges Fahrradtraining abbrechen. Hilfe fand der 44-jährige Polizist an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn. Dort machte ein Sportphysiotherapeut den Sportler in knapp drei Wochen wieder wettkampffit. Nach seinen Siegen bei den diesjährigen World Police & Fire Games beginnt der Familienvater jetzt mit seinem Training für den Inferno-Triathlon im schweizerischen Oberhofen.
Bild Bonner Polizist rennt weiter
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