Aus der Schneeheide (Erica carnea) und der verwandten Besenheide (Calluna vulgaris) sind die meisten Formen gezüchtet worden, sie sind in hiesigen Garten- und Parkanlagen am weitesten verbreitet. Erika- und verwandte Arten werden gerne in so genannte Zierheiden gepflanzt, also Gartenanlagen, die einer Heidelandschaft ähneln. Sie haben einen eigentümlichen Charakter, den Hermann Löns treffend beschrieben hat.
Die bekannteste deutsche Heidelandschaft ist die Lüneburger Heide mit weiß leuchtenden Birken, dunklen Kiefern, grotesk gewachsenen Wacholdern und besenförmigen Ginstersträuchern inmitten weiter Flächen rot blühenden Heidekrautes, das durch Heidschnucken, einer speziellen Schafrasse, in formschönem Wuchs gehalten wird.
Heiden stellen in Deutschland aber keine Naturlandschaften dar, sondern sind durch den Menschen entstanden. Die Lüneburger Heide entstand beispielsweise durch das Abholzen der Wälder, deren Holz in die Salzsiedereien von Lüneburg wanderten, die der Stadt zu Reichtum verhalfen. Die starke Beweidung der freien Flächen durch Schafe trug ebenso dazu bei, die Landschaft offen zu halten, wie der sehr nährstoffarme Boden.
Seit Jahren erfreuen sich Heidearten und Zierheiden zunehmender Beliebtheit. Im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss entstand mit Hilfe des Freundeskreises Botanische Gärten im Jahr 2002 eine neue Zierheide. Sie befindet sich im hinteren Teil des Gartens an der Biotopanlage. Dort gibt es unter anderem Arten aus der Familie der Erika-Gewächse wie Schnee- und Besenheiden in verschiedenfarbigen Sorten zu sehen, aber auch die Lorberrose (Kalmia angustifolia), die Moosbeere (engl.: Cranberry, Vaccinium macrocarpon) und die Krähenbeere (Empetrum nigrum). Auch andere Arten der Heidelandschaften wie der Kriechwacholder (Juniperus horizontalis var. glauca) sind vertrteten. Das größte Gehölz dieser Anlage ist eine Schwarzkiefer (Pinus nigra), die mit ihren geschätzten 100 Jahren schon von weitem zu erkennen ist.
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Blütenstand der Schneeheide (Erica carnea cv. Winterrubin) mit Rauhreif nach einer kalten Winternacht. Foto: Dr. Wolfram Lobin/Uni Bonn